Lasst uns nun nicht mehr einander richten, sondern richtet vielmehr dieses: dem Bruder nicht einen Anstoß oder ein Ärgernis zu geben:
Richten [krivnw – krivnw]: „richten“ kann auch vorziehen bedeuten. Statt zu richten, sollten wir dem Bruder weder Anstoß noch Ärgernis geben: Etwas, wodurch er im Glaubensleben zu Fall kommt oder Schaden leidet.
Anstoß oder ... Ärgernis [provskomma – skavndalon]: Ersteres hat Bezug auf einen Fall; wer anstößt, kommt zu Fall. Zweiteres war früher ein Stellholz (oder: Fallstrick) in der Falle; es ist die Verführung zur Sünde, wer in die Falle gerät, sündigt.
Ärgernis: Es ist durchaus nicht so, dass mein Bruder sich ärgert, denn dann würde mein Verhalten wohl kaum eine Gefahr für ihn bedeuten. Im Gegenteil, meine Freiheit erscheint ihm anziehend und ich schleppe ihn mit auf einen Weg, den er aber nicht mit gutem Gewissen gehen kann.