Behandelter Abschnitt Apg 25,13-22
Als aber einige Tage vergangen waren, kamen der König Agrippa und Bernice nach Cäsarea, um Festus zu begrüßen. 14 Als sie aber mehrere Tage dort verweilten, legte Festus dem König die Sache des Paulus vor und sprach: Ein gewisser Mann ist von Felix gefangen zurückgelassen worden; 15 dessentwegen erstatteten, als ich in Jerusalem war, die Hohenpriester und die Ältesten der Juden Anzeige und verlangten seine Verurteilung; 16 denen ich antwortete: Es ist bei den Römern nicht Sitte, irgendeinen Menschen preiszugeben, ehe der Angeklagte die Ankläger persönlich vor sich habe und Gelegenheit bekommen habe, sich wegen der Anklage zu verantworten. 17 Als sie nun hierher zusammengekommen waren, setzte ich mich, ohne Aufschub zu machen, tags darauf auf den Richterstuhl und befahl, den Mann vorzuführen; 18 über den die Ankläger, als sie auftraten, keine Beschuldigung von dem vorbrachten, was ich vermutete. 19 Sie hatten aber einige Streitfragen gegen ihn wegen ihrer eigenen Religion und wegen eines gewissen Jesus, der gestorben ist, von dem Paulus sagte, er lebe. 20 Da ich aber hinsichtlich der Untersuchung wegen dieser Dinge in Verlegenheit war, fragte ich, ob er nach Jerusalem gehen und dort wegen dieser Dinge gerichtet werden wolle. 21 Als Paulus sich aber darauf berief, dass er bis zur Entscheidung des Augustus in Gewahrsam gehalten würde, befahl ich, ihn zu bewachen, bis ich ihn zum Kaiser senden werde. 22 Agrippa aber [sprach] zu Festus: Ich möchte auch selbst den Menschen hören. – Morgen, sagt er, kannst du ihn hören: Als König Agrippa und Bernice nach Cäsarea kamen, legte Festus ihm die Sache des Paulus vor. Festus hatte seinerzeit eine Vermutung, weshalb Paulus angeklagt war, doch die Beschuldigungen der Juden bestätigten diese Vermutung nicht. Es geht um Streitfragen über die Religion und einen gewissen Jesus, die ihn aber nicht besonders interessierten. Agrippa aber interessiert sich für Paulus, der ihm am nächsten Tag vorgeführt werden soll.
Agrippa:
Sohn von Agrippa I. Als sein Vater starb, wurde er mit nur 17 Jahren von Kaiser Claudius in das Fürstentum Chalkis geschickt, um dort bis zu seiner Volljährigkeit zu herrschen. Er war an den Höfen Roms groß gezogen worden und hing sehr an den Römern. Mit 21 Jahren gab Claudius ihm die Tetrarchien von Trachonitis, Abilene und einigen anderen Teilen im Nordosten Israels. Auch Nero gab ihm später verschiedene Städte. In Apostelgeschichte 25; 26 wird er uns als König Agrippa vorgestellt, vor dem Paulus sich verteidigte. Paulus sagte von ihm, dass er ein Kenner aller Gebräuche und Streitfragen der Juden war. Da alles, was den Tod Christi betraf, nicht in einem dunklen Winkel stattfand, wusste auch der König von diesen Dingen. Paulus wusste auch, dass Agrippa an die Propheten glaubte. Agrippa sagte: „In kurzem überredest du mich, ein Christ zu werden“ (Apg 26,28). Paulus, wie ein echter Evangelist, wünschte, dass Agrippa und alle, die ihn hörten, solche würden, wie er es war, ausgenommen seine Fesseln. Agrippa hatte eine lange Herrschaft und nutzte seinen Einfluss, um die Juden zu veranlassen nachzugeben, als sie gegen die Römer rebellierten. Als er sich in Gamala an sie wandte, wurde er von einem mit einer Schleuder geworfenem Stein verwundet. Er überlebte die Zerstörung Jerusalems und starb vermutlich im Jahr 93 n.Chr. (Bibelkommentare.de)