Behandelter Abschnitt Joh 16,8-11
Und wenn er gekommen ist, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und von Gericht. 9 Von Sünde, weil sie nicht an mich glauben; 10 von Gerechtigkeit aber, weil ich zum Vater hingehe und ihr mich nicht mehr seht; 11 von Gericht aber, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist:
Die Gegenwart des Heiligen Geistes würde die Welt von drei Dingen überzeugen (hierbei geht es nicht um die Verkündigung des Evangeliums).
Sünde: „weil sie nicht an mich glauben“, die Gegenwart des Heiligen Geistes ist der unleugbare Beweis, dass die Feinde des Herrn Jesus sündigten, indem sie ihn ermordeten, da sie nicht an ihn glaubten (vgl. 15,22.24). Es ist die Sünde par excellence, nicht an den Sohn Gottes zu glauben.
Gerechtigkeit: „weil ich zu meinem Vater gehe“; göttliche Gerechtigkeit entfaltete sich in der Sendung des Heiligen Geistes nach der Rückkehr des Sohnes zum Vater. Seine Ermordung war der Höhepunkt der Ungerechtigkeit der Welt.
Gericht: „weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist“; das Annehmen des Evangeliums durch jeden weiteren Menschen ist der Beweis, dass Satan gerichtet (machtlos) ist. Die Annahme des Evangeliums wird durch die Versiegelung bestätigt (Eph 1,13; vgl. Joh 12,31). Der Fürst dieser Welt ist gerichtet (durch das Kreuz) und somit die Welt; das Gericht steht fest und wird kommen. Das der Fürst dieser Welt gerichtet ist, sieht man auch deutlich in Hebräer 2,14.
Die Gegenwart des Heiligen Geistes ist der Beweis der Verherrlichung des Herrn und somit auch der Verwerfung des Herrn Jesus seitens der Welt. Dadurch ist überdeutlich geworden, was die Welt ihrem wahren Charakter nach ist.
Bereits in Kapitel 7 hat Johannes darauf hingewiesen, dass die Sendung des Geistes nach der Verherrlichung Jesu erfolgen würde. In diesem Kapitel wird das als Lehre behandelt. Für die Jünger war es nicht neu, dass der Geist gegeben werden würde, wenn der Messias zur Errichtung des Reiches käme (Joel). Doch hier erfahren wir, dass der Geist schon vorher gegeben werden sollte. Es ist der Augenblick, wo der Hohepriester in das Heiligtum hineingeht: die Schellen läuten (2Mo 28,33). Das wird erneut der Fall sein, wenn Er aus dem Heiligtum herauskommt.