Und er sprach zu ihm: Geh hin, wasche dich in dem Teich Siloam (was übersetzt wird: Gesandt {o. Gesandter}). Da ging er hin und wusch sich und kam sehend wieder: Er muss gehen und sich waschen. Hat er sich ganz gewaschen? Durch die Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes kommt ein Mensch zur Erkenntnis Gottes, und zwar durch das Wort Gottes (Eph 5,26). All das ist ein Werk des Heiligen Geistes (Tit 3,5). Auch Elisa hatte Naaman zum Jordan gesandt, sich dort zu waschen.
Teich Siloam: Siloam heißt „gesandt“. Dieser Teich kommt nur noch vor in Jesaja 8,6, wo er ein Bild des Königtums Juda ist und in Lukas 13,4, wo der Turm von Siloam 18 Menschen tötete. Die Anerkennung der Tatsache der Sendung des Sohnes ist das entscheidende Kriterium, das zur Erkenntnis führt.
Wasser: Das Wasser ist ein Bild der Kraft des Geistes Gottes. Der Mann erhält durch seinen einfachen Gehorsam auf das Wort des Herrn hin sein Augenlicht. Der Blindgeborene wird im weiteren Verlauf Christus als den Gesandten des Vaters erkennen, der dessen Willen und Werk erfüllen sollte. Der Blinde glaubt und gehorcht, dadurch wird seine Seele gereinigt (1Pet 1,23).
Kam sehend wieder: Nun beginnt ein Prozess, der in der völligen Erkenntnis des Sohnes Gottes endet. Das Licht wird immer weiter zunehmen. Der Widerstand diente zu weiterer Aufhellung.
Sofort nach dieser Heilung beginnt der Konflikt. Die Nachbarn und früheren Bekannten werden einbezogen. Einige meinen, dass er der Blinde sei, andere wieder nicht. Der Blindgeborene bejaht das, er gibt keinen undeutlichen Ton. Nun wollen sie wissen, wie er denn sehend geworden ist.
Der Blinde hat sieben Kennzeichen:
Außerhalb des Tempels: weit von Gott entfernt
Blind: unfähig, sich von sich aus dem Erretter zu nähern
Blind von Geburt: von Mutterschoß an abgewichen (Ps 58,3)
Menschliche Hilfe war völlig unzureichend
Ein Bettler: unfähig, sich etwas zu kaufen
Er schrie nicht zum Herrn um Erbarmen
Die fragenden Jünger hatten kein Mitleid mit diesem armen Mann