Behandelter Abschnitt Lk 20,41-44
Er aber sprach zu ihnen: Wie sagen sie, dass der Christus Davids Sohn sei? 42 Denn David selbst sagt im Buch der Psalmen: „Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, 43 bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße.“ {Ps 110,1} 44 David also nennt ihn Herr, und wie ist er sein Sohn: Nachdem sie alle ihre Fragen gestellt haben, stellt nun der Herr eine Frage, die alle menschliche Torheit bloßlegt. Er hatte ihnen auf den Kopf zu gesagt, dass sie den Messias töten würden. Nun beweist Er aus dem Alten Testament, dass Gott Ihn als Messias zu seiner Rechten zu höchsten Ehren bringen würde. Psalm 110 ist einmalig im Alten Testament, insofern dort über die Verherrlichung des Herrn Jesus gesprochen wird, was sonst nirgends im Alten Testament der Fall ist.
Kein Vers wird so oft im Neuen Testament zitiert wie Psalm 110,1 (16-mal). Für die Juden war es klar, dass Psalm 110 von David war und dass Er sich auf den Messias bezog. Die Juden litten nicht unter der alles zersetzenden Bibelkritik unserer Tage, jedenfalls nicht die Pharisäer.
Eigentlich stellt der Herr hier zwei Fragen: (1) Wenn nun David Ihn Herr nennt, wie ist Er sein Sohn? (2) Wieso setzt Gott den Messias zu seiner Rechten (das impliziert den Tod, die Auferstehung und Verherrlichung des Messias)?
Natürlich wussten alle, dass der Sohn Davids der Messias war. Die Volksmengen und die Kinder hatten es kurz zuvor noch beim Einzug in Jerusalem und auf dem Tempelplatz gerufen. Doch andererseits musste der Messias mehr sein, weil David Ihn Herr nennt. War ihnen das nie aufgefallen?
Letzteres führt unmittelbar zu dieser zweiten Frage: Wenn Gott den Messias zu seiner Rechten erhöht, dann muss Er Gott gleich sein. Genau das war der Grund seiner Verurteilung (Mt 26,64).
Sprach zu meinem Herrn: Wie kann David vom Messias sagen, dass Er sein Herr ist, da Er doch sein Sohn ist? Wie kann der Sohn Davids sein Herr sein? Wie kann der Herr Davids Sohn sein? Niemand konnte Ihm ein Wort antworten, noch wagte jemand ... Hiermit haben alle Auseinandersetzungen mit dem Volk ihr Ende gefunden. Jetzt ist alles gesagt und kann nur noch das Gericht folgen, wie es auch in Kapitel 23 dann der Fall ist. Petrus beweist anhand der Schrift, wer der Herr ist; ebenso haben Paulus und Apollos es bewiesen.