Behandelter Abschnitt Lk 14,34-35
Das Salz nun ist gut; wenn aber auch das Salz kraftlos {o. fade} geworden ist, womit soll es gewürzt werden? 35 Es ist weder für das Land noch für den Dünger tauglich; man wirft es hinaus: Salz ist ein Bild von Beständigkeit, von Ausdauer. Die bekommt ein Jünger durch die Kraft des Herrn. Jedes Schlachtopfer muss mit Salz gesalzen werden (Mk 9,49-50). Ein Jünger ist ein Opfer für den Herrn (Röm 12,1-2). Das Speisopfer (Leben des Herrn) musste gesalzen werden: „Und alle Opfergaben deines Speisopfers sollst du mit Salz salzen und sollst das Salz des Bundes deines Gottes nicht fehlen lassen bei deinem Speisopfer; bei allen deinen Opfergaben sollst du Salz darbringen“ (3Mo 2,13). Das Salz des Bundes ist Gottes Treue, indem Er den Bund einhält.
Das gilt auch für uns. Ein bloßes Bekenntnis reicht nicht, obwohl das für eine Zeit gut sein kann. Die Person gleicht dem Salz, das eines Tages wertlos wird. Es kann der Fäulnis nichts entgegensetzen. Schließlich wird es weggeworfen. Hinauswerfen ist das Gericht (vgl. Joh 15,6). Das Salz ist ein Bild davon, dass jemand nicht nur gut mit der Nachfolge beginnt, sondern darin mit Ausharren weitergeht.
Wer Ohren hat zu hören, der höre: Das Hören dieser Worte befähigt uns zu Jüngerschaft. Das Hören stellt uns aber auch unter Verantwortung.
Zusammenfassung Jüngerschaft
1. Der Herr legt in den Versen 25–35 den Menschen, die mit Ihm gingen, die Bedingungen der Jüngerschaft vor (vgl. 9,57–62). Diese Menschen fühlten sich von Ihm angezogen. Wenn es um Nachfolge geht, scheiden sich allerdings die Geister. Diese Worte galten nicht in erster Linie den zwölf Jüngern, denn sie waren bereits Jünger, sondern denen, die noch keine Jünger (noch keine Gläubigen) waren.
2. Bei der Beschreibung und Auslegung ist Vorsicht angebracht. Das wird gleich bei der ersten Aussage deutlich. Vergleiche diesen Abschnitt hier in Lukas mit Matthäus 10,37-39 (siehe auch 1Tim 5,4; Mt 15,3-5; Eph 5,25).
3. Die Gnade stellt keine Bedingungen; die Erlösung ist völlig bedingungslos; sie kostet nichts. Sie gründet sich allein auf das Werk des Herrn Jesus. Jüngerschaft kostet alles. Doch wer die Gnade annimmt, befindet sich auf dem Weg der Jüngerschaft mit allen entsprechenden Konsequenzen. – Der Unterschied ist auch der Unterschied zwischen Himmel und Erde, obwohl wir für die Nachfolge auch seine Kraft brauchen.
4. Für den nicht von neuem geborenen Menschen sind die Bedingungen für Jüngerschaft eine harte Rede (Joh 6,60).
5. Jüngerschaft bedeutet letztlich, dem Meister immer ähnlicher zu werden: Barmherzig, gnädig, von Herzen demütig, sanftmütig, gerecht, heilig usw. Das reicht dem Jünger (Mt 10,25). Von Rembrandts Schülern sagt man, dass je länger die Schüler mit dem Meister umgingen, es umso schwerer war zu erkennen, von wem der Kupferstich war. Die Jünger wurden Christen genannt (Apg 11,26). Judas hat niemals Herr gesagt.
Kurze Zusammenfassung
Die Liebe zu Christus muss an erster Stelle stehen – Beziehungen können die Nachfolge verhindern (V. 25.26). Hass gegenüber Verwandten und zu sich selbst (Abraham musste ebenfalls seine Verwandtschaft verlassen; 1Mo 12).
Aufnehmen des Kreuzes: auf dem Weg zur Hinrichtung, mit der Welt abgeschlossen haben (V. 27). Bereit sein, die Verwerfung seitens der Welt anzunehmen. Die Nachfolge ist freiwillig.
Kosten überschlagen; ein Turm ist weithin sichtbar; freiwillige Entscheidung (V. 28–30). Die Entscheidung darf nicht impulsiv sein. Sie kostet alles. Die Nachfolge kann also den Frieden in der Familie kosten; die Arbeitsstelle.
Genügend ausgerüstet; den Feind nicht unterschätzen (V. 31.32)
Entsagen allem Besitz: (V. 33)
Jünger Jesu sind Salz: ein unechter Jünger wird kraftlos und fade (V. 34.35a)
Verantwortung nimmt zu (V. 35b)