Einleitung
Wir finden in den Versen 1–12 die Kraft des Zeugnisses in den Jüngern und die Gefahr für die, die dieses Zeugnis ablehnen. Die Jünger werden ermutigt, treu zu sein, auch wenn sie bis zum Tod hin verfolgt werden. Der Herr bereitet sie auf die Feindschaft seitens der Obersten des Volkes vor. Wie mutig die Jünger dann das Evangelium verkündigt und vom Herrn gezeugt haben, sieht man in der Apostelgeschichte 3-5.
Weiterhin geht es um die Erwartung des Herrn und treuen Dienst.
Die Ablehnung des Herrn Jesus seitens der religiösen Führer für zur völligen Entzweiung.
Einteilung
Warnung vor Heuchelei ‒ Ermutigung zu furchtlosem Bekenntnis ‒ Warnung vor Lästerung (V. 1‒12)
Warnung vor Habgier (V. 13‒15)
Das Gleichnis vom reichen Kornbauern (V. 16‒21)
Warnung vor Sorgen (V. 22‒34)
Ermahnung zu Wachsamkeit und Treue ‒ Gleichnis vom treuen und untreuen Knecht (V. 35‒48)
Entzweiung um Jesu willen (V. 49‒53)
Die Zeichen der Zeit (V. 54‒59)
Vers 1
Als sich unterdessen viele Tausende der Volksmenge versammelt hatten, so dass sie einander traten, fing er an, zu seinen Jüngern zu sagen, zuerst: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, der Heuchelei ist: Die Reden des Herrn gegenüber den Pharisäern, Gesetzgelehrten und Schriftgelehrten haben eine große Volksmenge angezogen. Sicher waren sie auch Zeugen davon, dass sie hart auf Ihn eindrangen und Ihn ausfragten. Nun warnt der Herr sie vor dem Bösen der Pharisäer, das Er den Sauerteig der Heuchelei nennt. Der Sauerteig ist in der Bibel ausnahmslos ein Bild des Bösen. Davor sollen die Jünger sich hüten. Das Böse wirkt sich auf eine verheerende Weise aus.
Wir finden mindestens sechs Arten von Sauerteig im Neuen Testament:
In Matthäus 13,33 gebraucht der Herr Jesus ein Gleichnis und sagt dort, dass eine Frau einem Teig Sauerteig hinzufügt. Bildlich spricht der Herr davon, dass in das Reich Gottes böse Lehren und Praktiken eindringen würden, und zwar bis hin zum Götzendienst (vgl. Off 2,20).
Bei einer anderen Gelegenheit geißelt der Herr die Gesetzlichkeit und Scheinfrömmigkeit der Pharisäer und vergleicht ihre Bosheit mit Sauerteig, vor dem seine Jünger sich hüten sollten (Mt 16,11.12).
Im gleichen Atemzug warnt Er sie vor dem Liberalismus der Sadduzäer (Mt 16,11.12). Das eine ist so abscheulich wie das andere.
Wieder bei einer anderen Gelegenheit prangert Er die Weltlichkeit, die politische Schlauheit (Lk 13,32), des Herodes an und nennt sie Sauerteig (Mk 8,15).
Schließlich hat der Apostel Paulus zweimal in seinen Briefen Böses bei Gläubigen mit Sauerteig verglichen: Einmal war es die Sünde der Hurerei (1Kor 5,6-8),
ein anderes Mal die Sünde falscher Lehren, wie sie im Galaterbrief beschrieben wird (Gal 5,8.9): der Sauerteig der Gesetzlichkeit.