Behandelter Abschnitt Lk 10,38-39
V38–42 Martha und Maria
Im vorhergehenden Gleichnis vom barmherzigen Samariter sehen wir, dass man nichts tun kann, um das ewige Leben, das Leben des Himmels, zu erben. Man kann lediglich die Barmherzigkeit Gottes durch den Herrn Jesus an sich geschehen lassen.
Außerdem wurde der arme Mann in die Herberge geführt: Der Herr sammelt jetzt während seiner Abwesenheit ein himmlisches Volk, das Er in das Haus Gottes führt. In dieses Haus wird auch der verlorene Sohn eingeführt. In diesem Haus beginnt man zu essen und fröhlich zu sein (Lk 15).
In der nun folgenden Begebenheit finden wir wieder ein Haus. In diesem Haus sitzt jemand zu den Füßen des Herrn Jesus, um Belehrung von Ihm zu empfangen.
Eigentlich beginnt hier ein neuer Teil: Zuerst finden wir die Bedeutung des Hörens des Wortes Gottes und danach die Bedeutung des Gebets und in Vers 13 schließlich die Bedeutung der Gabe des Heiligen Geistes.
Als sie aber weiterzogen, kam er in ein Dorf; eine gewisse Frau aber, mit Namen Martha, nahm ihn in ihr Haus auf. 39 Und diese hatte eine Schwester, genannt Maria, die sich auch zu den Füßen Jesu niedersetzte und seinem Wort zuhörte: Es ist nicht ausgeschlossen, dass Martha die Frau von Simon, dem Aussätzigen, war, der aber nicht mehr lebte (Mt 26,6). Es ist daher nun das Haus der Martha, und deshalb fühlt sie sich auch für die Bewirtung der Gäste verantwortlich. Sie gehört zu denen, die etwas tun wollen (vgl. Lk 10,25). Es ist natürlich nichts Falsches daran, etwas zu tun, doch es ist wichtig, dass man zuvor zu den Füßen des Herrn Jesus das Wort Gottes gehört hat.
Die sich auch zu den Füßen Jesu niedersetzte: Maria hat sowohl dem Herrn gedient als auch zu seinen Füßen gesessen.
Zu den Füßen Jesu: Wir lesen dreimal von Maria, dass sie zu den Füßen des Herrn Jesus war. Hier, um sein Wort zu hören; dann in Johannes 11,32, wo sie wegen ihres Bruder Lazarus zum Herrn Jesus betete, und schließlich in Johannes 12,3, wo sie Ihm die Narde darbrachte und seine Füße mit ihren Haaren trocknete. Eins kommt aus dem anderen hervor = Hören Beten Anbetung.
Der Ort zu den Füßen Jesu im Lukas-Evangelium