Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme täglich sein Kreuz auf und folge mir nach: Nun gibt der Herr seinen Jünger Unterricht über echte Nachfolge. Er spricht zwar zu allen Menschen, die um Ihn versammelt sind, doch dann spricht Er die an, die Ihm wirklich nachfolgen wollen. Solche müssen drei Dinge erfüllen:
sich selbst verleugnen
sein Kreuz täglich aufnehmen
Ihm nachfolgen
Selbstverleugnung ist die völlige Unterordnung unter die Autorität des Herrn. Das Kreuztragen bedeutet die Annahme des Todesurteils vonseiten der Welt. Wer sein Kreuz trägt, ist auf dem Weg zur Hinrichtung. Selbstverleugnung und Aufnehmen des Kreuzes sind die beiden Voraussetzungen für Nachfolge. Nachfolge bedeutet: denselben Weg gehen, den der Herr ging. Das war ein Weg der Leiden, ein Weg, der mit dem Tod endete. Buchstäblich hat Er das Kreuz erst getragen, als Er den Gerichtssaal des Pilatus verließ, doch in gewissem Sinn hat Er bereits hier das Kreuz aufgenommen: Es stand fest, dass Er leiden und sterben würde. Die Tage seiner Aufnahme werden in Erfüllung gehen (V. 31.51).
Nehme täglich sein Kreuz auf: Im allgemeinen Sprachgebrauch bedeutet das Kreuztragen Krankheit und Schicksalsschläge, doch das ist hier nicht die Bedeutung. Paulus legt später dar, was es bedeutet, mit Christus gekreuzigt zu sein: „Von mir aber sei es fern, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch den mir die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt“ (Gal 6,14).
Es geht bei alledem um sehr wichtige, um ewige Dinge: Wir sprechen gern über das Reich Gottes und über das Friedensreich, doch wenn es um Leiden geht, ist das nicht so angenehm.