Einleitung
Der Herr hatte im vorhergehenden Kapitel besonders über Jüngerschaft gesprochen:
ein Jünger steht nicht über dem Lehrer
rechter Umgang der Jünger untereinander
Fruchtbringen der Jünger
die gute Grundlage für das Glaubensleben
Da Gott sich in Gnade offenbart, gilt die Jüngerschaft nicht nur für die Juden, sondern auch für die Heiden. Das sehen wir jetzt zu Beginn dieses Kapitels.
Einteilung
Heilung des Knechtes des römischen Hauptmanns (V. 1–10)
Auferweckung des jungen Mannes von Nain (V. 11–17)
Johannes erbittet eine Bestätigung, dass Jesus der Christus ist (V. 18–23)
Der Herr Jesus spricht über Johannes zu den Volksmengen (V. 24–35)
Simon und die Sünderin (V. 36–50)
Unterschiede zwischen dem Bericht über die Heilung des Knechtes in Matthäus 8.
In Matthäus 8 führen die Wunder dazu, dass der Herr sich von Israel abwendet.
In Lukas 7 gibt es weiterhin Gnade für Israel: Hier geht es darum, dass Heiden und Juden in gleicher Weise Jünger werden. Das Evangelium galt immer zuerst den Juden, dann den Heiden. (Lukas war früher ein Heide, und Er schrieb an einen Heiden.)
In Lukas 7 schickt der Hauptmann Älteste der Juden zum Herrn. Das fehlt in Matthäus, dafür kommt der Hauptmann selbst zu Jesus. – Die Ältesten geben dem Hauptmann ein gutes Zeugnis. Der Hauptmann gibt selbst ein Zeugnis und schließlich der Herr. – Der Hauptmann hatte die Kennzeichen eines echten Jüngers. Allerdings stand er am Anfang des Glaubens.
Vers 1
Nachdem er alle seine Worte vor den Ohren des Volkes beendet hatte, ging er nach Kapernaum hinein: Kapernaum (Kaph [Dorf] des Nahum) war eine der wichtigen Wirkungsstätten des Herrn. Dort wohnte der Herr während der Zeit seines Dienstes. Hier bekommt Er eine besondere Erquickung (V. 9).
Kapernaum: Nachdem Johannes der Täufer überliefert war, zog der Herr sich nach Galiläa zurück, verließ Nazareth und wohnte in Kapernaum (Mt 4,13). Dort lehrte Er (Lk 4,31), dort heilte Er den Knecht des römischen Hauptmanns (Mt 8,5; Lk 7,1). Später schalt Er Kapernaum (Mt 11,23; Lk 10,15). Dort bezahlte Er für sich und Petrus die Tempelsteuer (Mt 17,24). Am Sabbat ging Er dort in die Synagoge (Mk 1,21), heilte den Gelähmten, der von vier Männern getragen wurde. Möglicherweise hatte Er hier ein Haus (Mk 9,33). Der Herr kündigte an, dass die Bewohner von Nazareth sagen würden, dass Er die Wunder, die Er in Kapernaum tat, auch bei ihnen tun sollte (Lk 4,23). Dorthin kam Er nach der Hochzeit in Kana (Joh 2,12). In Kapernaum lebte ein königlicher Beamter, dessen Sohn der Herr heilte, ohne dorthin zu gehen (Joh 4,46). Nach der Überfahrt auf dem See Tiberias kam der Herr nach Kapernaum (Joh 6,17), wohin eine Volksmenge kam, um Ihn zu suchen (Joh 6,24). Hier hat Er die wichtige Rede gehalten, dass man sein Fleisch essen und sein Blut trinken müsse, um ewiges Leben zu haben (Joh 6,59).
Zusammenfassung der Stellen: Matthäus 4,13; 8,5; 11,23; 17,24; Markus 1,21; 2,1; 9,33; Lukas 4,23.31; 7,1; 10,15;