Behandelter Abschnitt Lk 6,17-19
Und als er mit ihnen herabgestiegen war, stellte er sich auf einen ebenen Platz mit einer großen Schar seiner Jünger und einer großen Menge des Volkes von ganz Judäa und Jerusalem und aus dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon, 18 die gekommen waren, um ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Auch die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt. 19 Und die ganze Volksmenge suchte ihn anzurühren, denn es ging Kraft von ihm aus und heilte alle: Was für ein machtvolles Zeugnis des Wirkens Jesu. Darin würden die Apostel Ihm folgen. Wir haben in diesen Versen eine kleine Apostelgeschichte. Der Herr ist da, die Jünger, die Juden und schließlich Menschen aus den Heiden, von Tyrus und Sidon (vgl. Mt 15,21-28).
Die Grundsätze des Reiches – Unterricht für die Jünger
Einleitung
In Matthäus 5 sind die Glückseligpreisungen allgemein, hier werden die Jünger direkt angesprochen.
In Matthäus ist vor der Bergpredigt noch nicht ausdrücklich die Rede von seiner Verwerfung, hier in Lukas war schon fünfmal davon die Rede.
Hier wurden die Jünger bereits Apostel genannt (6,13) – das ist ein Hinweis auf die Apostelgeschichte.
Bei Matthäus finden wir die Glückseligpreisungen, nicht aber die Weherufe.
In Matthäus sind die Jünger Untertanen im Reich der Himmel, in Lukas geht es darum, dass in den Jüngern die Kennzeichen der Gnade und Barmherzigkeit Gottes entfaltet werden (die Gnade ist das große Thema dieses Evangeliums): „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist“ (Lk 6,36).
In Matthäus finden wir mehr die Lehre, in Lukas mehr die persönliche Anwendung.
Einteilung von der Verse 27–49 (= Kennzeichen der Jüngerschaft)
Verse 27–38: Ein Jünger ist barmherzig: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist“ (V. 36)
Verse 39–42: Ein Jünger ist gnädig: diese Kennzeichen sind zuerst im Herrn Jesus selbst offenbart worden und sollen dann in seinen Jüngern zur Entfaltung kommen: „… jeder aber, der vollendet ist, wird sein wie sein Lehrer (V. 40)
Verse 43–45: Ein Jünger ist innerlich gut (von neuem geboren), nicht nur äußerlich gut: „Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz des Herzens das Gute hervor“ (V. 45)
Verse 46–49: Ein Jünger braucht ein gutes Fundament: den Herrn Jesus
Glückselig ... | Wehe ... | Aufforderungen |
ihr Armen, denn euer ist das Reich Gottes | euch Reichen, denn ihr habt euren Trost bereits empfangen | Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen |
die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden | euch, die ihr jetzt satt seid, denn ihr werdet hungern | Segnet die, die euch fluchen; betet für die, die euch beleidigen |
die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen | euch, die ihr jetzt lacht, denn ihr werdet trauern und weinen | Dem, der dich auf die Wange schlägt, biete auch die andere dar |
seid ihr, wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen als böse verwerfen ... freut euch ... | wenn alle Menschen gut von euch reden; denn genauso taten ihre Väter den Propheten | Dem, der dir das Oberkleid nimmt, wehre auch das Untergewand nicht. Gib jedem, der dich bittet, und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück |