Behandelter Abschnitt Lk 2,36-38
Und es war eine Prophetin Anna da, eine Tochter Phanuels, aus dem Stamm Aser. Diese war in ihren Tagen weit vorgerückt und hatte sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt von ihrer Jungfrauschaft an; 37 und sie war eine Witwe von vierundachtzig Jahren, die nicht vom Tempel wich, indem sie Nacht und Tag mit Fasten und Flehen diente. 38 Und sie trat zu derselben Stunde herzu, lobte Gott und redete von ihm zu allen, die auf Erlösung warteten in Jerusalem: Anna verstand die Gedanken Gottes und konnte sie in der rechten Weise auf die Herzen der Anwesenden anwenden (1Kor 14,3). Beim Weissagen geht es vor allem um den Herrn Jesus. Diese Verse sind ein schönes Beispiel dafür. Der prophetische Geist ist das Sprechen über den Herrn Jesus (vgl. Off 19,10). Es geht immer um Christus.
Anna: = Gnade. Johanna bedeutet: der Herr ist Gnade. Sie war eine Empfängerin von Gnade und Barmherzigkeit. Sie gehörte zu den zehn Stämmen (vgl. Apg 26,7). War ihr Mann ein Hindernis für sie? Wenn sie mit zwanzig Jahren geheiratet hatte, war sie fast sechzig Jahre im Tempel.
Wir sehen hier den Geist Gottes (Simeon), das Gebet (bei Anna) und das Wort Gottes.
(Kap. 2,36–38): Anna wich nicht vom Tempel, indem sie Tag und Nacht mit Fasten und Flehen diente. Sie war eine Frau mit viel Erfahrung im Umgang mit Gott. Sie hatte Erfahrung mit dem Tod gemacht als dem Ende des natürlichen Lebens. – Fasten ist das Enthalten von natürlichen Dingen, die an sich nicht sündig sind. Der Ausgangspunkt dazu war das Kennenlernen des Endes (der Tod ihres Mannes) der natürlichen Dinge. – Flehen unterstreicht die nachdrückliche Ernsthaftigkeit des Gesuchs eines Bedürfnisses. – Aser: vgl. den Segen Jakobs: „Von Aser kommt Fettes, sein Brot; und er, königliche Leckerbissen wird er geben.“ Außerdem war sie aus dem Haus Israel (nicht Juda).
(Kap. 4,25.26): 1. Könige 17,7-16: Gastfreundschaft: nicht nur das Leben teilen, nein, zuerst dem Gast geben und dann das essen, was übrigbleibt. „Der Heiligen Füße gewaschen“ (1Tim 5).
(Kap. 7,11–15): Die Witwe von Nain: Jeder Unterstützung beraubt. Keinerlei natürliche Hilfsquellen mehr. Über solche erbarmt sich der Herr. Dort, wo jemand allein „auf Gott hofft“, antwortet der Herr auf diesen Glauben.
(Kap. 18,1–8): Eindringliches Beten: „allezeit beten und nicht ermatten“. Eine bedrückte, ihres Rechts beraubte Witwe. Die Auserwählten schreien Tag und Nacht zu Ihm.
(Kap. 21,1–4): Eine arme Witwe gibt alles, was sie hat, ihren ganzen Lebensunterhalt (bios = Leben) Gott zurück. Alles, was sie hatte.
The prophetess Anna is a wonderful illustration of Psalm 92:14–15: „Those that are planted in the house of Jehovah shall flourish in the courts of our God. They shall still bear fruit [marg.] in old age.“ Anna lived in the temple environs and served God. She was „planted in the house of Jehovah“ and she continued to „bear fruit in old age.“ – Anna, a widow, used her freedom from family responsibilities to serve God. The „empty nest“ should not be a syndrome but an opportunity to use free time in Christian service. She served at night also. Those sleepless hours experienced by older people provide an opportunity to serve the Lord by praying, Bible study, or writing letters of encouragement. – People are living longer, women on the average longer than men. Older Christians can be even more fruitful in old age than in their younger years, since they have more time to devote to serving Christ and have had more years to know Him. – After Anna saw the Lord Jesus, she „gave praise to God and spoke of Him to all those who waited for redemption in Jerusalem.“ Do we who have known and trusted Christ speak of Him to one another, or do we speak about other things? There is a Jewish saying, „Let not two Israelites meet and separate without a word about the Law.“ Do not Christians who know the Lord Jesus who loved them, gave Himself for them, and is presently interceding for them, have even more reason to speak of Him than Israelites have to speak of the Law? (The Lord is near, 12.03.2001).