Einleitung
Man hat vermutet, dass die Hohenpriester bereits Donnerstagabend mit Pilatus Kontakt aufgenommen hatten und sich über die Hinrichtung Jesu einig waren. Möglicherweise hat Pilatus auch mit Klaudia, seiner Frau, darüber gesprochen, die vielleicht unter dem Eindruck der Botschaft Jesu stand und deshalb auch im Traum viel um seinetwillen gelitten hatte. Jedenfalls war Pilatus bei dieser Gerichtsverhandlung anwesend, obwohl es zwischen 3:00 und 6:00 Uhr morgens war. All das würde unterstreichen, was für ein gewissenloser Mensch Pilatus gewesen sein muss. Doch Gott wollte es jedenfalls anders. Als Pilatus aus dem Prätorium zu den Obersten des Volkes hinaustrat, fragte er, als er Auge in Auge vor Jesus stand, weshalb sie Ihn angeklagt hätten. Die Juden antworteten ihm darauf, dass er diese Sache ruhig ihnen überlassen könne: Wenn Er nicht ein Übeltäter wäre, so würden wir Ihn dir nicht überliefert haben.
Einteilung
Der Herr Jesus vor Pilatus (V. 1–15)
Verurteilung und Verspottung Jesu (V. 16–21)
Kreuzigung und Verspottung Jesu (V. 22–32)
Finsternis und Tod Jesu (V. 33–41)
Grablegung Jesu (V. 42–47)
Vers 1
Und sogleich frühmorgens hielten die Hohenpriester samt den Ältesten und Schriftgelehrten und das ganze Synedrium Rat5, und sie banden Jesus und führten ihn weg und überlieferten ihn Pilatus: Nun finden wir in diesem Vers die offizielle Gerichtsverhandlung des Synedriums. Daran schließt sich die Gerichtsverhandlung vor Pilatus an, die gegen 5:00 bis 6:00 Uhr stattfand. Nun wurde das Todesurteil bestätigt und damit offiziell. Das war nicht mehr im Haus des Kajaphas, sondern in den Räumen auf dem Tempelplatz. Nun mussten sie Ihn Pilatus überliefern, weil die Juden aufgrund der Besatzung durch die Römer das Todesurteil nicht vollstrecken durften. Das führte dann dazu, dass die Tötung nicht durch Steinigung, sondern durch Kreuzigung geschah.
5 O. fassten ... einen Beschluss.↩︎