Die Hohenpriester aber und das ganze Synedrium suchten Zeugnis gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen; und sie fanden keines: Diese Gerichtsverhandlung mitten in der Nacht war gegen alle Regeln des jüdischen Gesetzes. Es war die erklärte Absicht Kajaphas, dass der Herr noch an diesem Tag von den Juden und den Römern verurteilt wurde, dass es gekreuzigt und begraben würde, bevor sie das Passah essen würden. Sollten die Hohenpriester – und es waren doch mehrere – nicht das Volk vor Gott vertreten. Die Richter hatten die Gefangennahme veranlasst. Auch gab es keinen Staatsanwalt. Sie suchten Zeugnis gegen Ihn. Das Todesurteil stand bereits fest. Es war ein reiner Scheinprozess.
Synedrium: Die Juden verfolgen seinen Ursprung bis zu den 70 Ältesten, die erwählt waren, Moses zu unterstützen (4Mo 11,16.17). Doch es wird nichts von einer solchen Ratsversammlung während der Zeit der Könige berichtet. Wahrscheinlich ist das Synedrium zur Zeit der Makkabäer eingeführt worden. Die ersten Schreiber sagen nichts über seine Zusammensetzung. Aus dem NT finden wir, dass es zusammengesetzt war aus den Hohenpriestern oder Häuptern der 24 Abteilungen, den Ältesten, Gesetzgelehrten und Schriftgelehrten (in Vers 57 werden nur die Schriftgelehrten und Ältesten genannt, obwohl auch die Hohenpriester dazugehören; vgl. Apg 6,12). Es war der höchste Gerichtshof der Juden, der in allen Fällen geistlicher und ziviler Art und über alle Personen entschied. Seine Entscheidungen waren für jeden Juden überall bindend. Seine Befugnisse waren durch Herodes beschnitten und später durch die Römer, die es den Juden untersagten, jemanden zum Tode zu verurteilen (Joh 18,31). Folgende Personen wurden im NT vor dem Synedrium angeklagt: der Herr (Lk 22,66); Petrus und Johannes (Apg 4,1-23; 5,17-41); Stephanus (Apg 6,12-15) und Paulus (Apg 22,30; 23,1-10) (siehe New & Concise).