Die Hohenpriester aber und das ganze Synedrium suchten Zeugnis gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen; und sie fanden keins (14,55).
Sie fanden den Willen, aber nicht die Kraft; die Bereitschaft, Zeugnis abzulegen, aber selbst das gelang ihnen nicht. Der Mensch versagt in allem, nur nicht in der Bosheit gegen Jesus. Selbst bei allen vorgetäuschten Aussagen seitens der Zeugen und aller Bereitschaft zur Verurteilung seitens der Richter versagte alles. Die Zeugenaussagen stimmten nicht überein. Wie es das Gesetz vorschreibt, müssen zwei oder drei Zeugen übereinstimmen; aber diese stimmten nicht überein.
Die Folge war, dass Jesus verworfen wurde, nicht wegen des falschen Zeugnisses der Menschen, sondern wegen des wahren Zeugnisses Gottes. Sie verurteilten Ihn wegen seines eigenen Zeugnisses. Er kam, um die Wahrheit zu bezeugen, und er bezeugte sie bis zum Tod. Der Hohepriester, erstaunt, verwirrt und nicht in der Lage, Ihn aufgrund des Zeugnisses anderer zu verurteilen, verlangt: