Behandelter Abschnitt Mk 11,12-14
Und am folgenden Tag, als sie von Bethanien weggegangen waren, hungerte ihn. 13Und als er von weitem einen Feigenbaum sah, der Blätter hatte, ging er hin, ob er vielleicht etwas an ihm fände; und als er zu ihm kam, fand er nichts als Blätter, denn es war nicht die Zeit der Feigen. 14Und er hob an und sprach zu ihm: Nie mehr esse jemand Frucht von dir in Ewigkeit! Und seine Jünger hörten es: Nun kommt der Herr montagmorgens zurück zur Stadt. So wie Er am Vortag im Tempel umhergeblickt hat, so sucht Er nun an diesem Feigenbaum Frucht, doch es gab keine Frucht unter dem Volk. Die Feigen sind ein Bild der Gerechtigkeit. Doch da waren keine Taten der Gerechtigkeit. Im Gegenteil, sie standen im Begriff, den Messias zu töten. Der Baum wird verflucht. Das alte Israel nach dem Fleisch hat für Gott nichts hervorgebracht. Ein neues Israel – von neuem geboren – wird Frucht für Gott bringen.
Fand er nichts als Blätter, denn es war nicht die Zeit der Feigen: Zuerst erscheinen die Frühfeigen, dann die Blätter, dann ist im Sommer die Erntezeit der Feigen. Es schien also so, als wäre der Baum voller Leben, denn er hatte Blätter, doch da waren überhaupt keine Früchte. Das war genau der Zustand in Israel (Mich 7,1).
Frage: Betreff des Feigenbaums in Markus 11,13 ... es war nicht die Zeit der Feigen. Unser Herr Jesus ist perfekt. Was aber können wir in diesem Fall verstehen? Wenn ich heute im April in den Obstgarten gehe, um einen Apfel zu pflücken, ich werde zu 100 Prozent keinen finden. War es nicht unmöglich, dass der Feigenbaum Früchte hatten?
Antwort: Feigenbäume haben normalerweise drei Ernten. Bevor ein Feigenbaum die Früchte für die erste Ernte ansetzt, gibt es noch keine Blätter. Die Blätter kommen erst nach dem Fruchtansatz. Die drei Ernten sind dann im Juni, im August und im Dezember. Es gibt Bäume, die dann Feigen vom Dezember noch bis zum Frühjahr am Baum haben. Weil dieser Baum voller Blätter war – also ein gesunder Baum –, konnte man erwarten, dass er möglicherweise noch Feigen hatte, zumindest aber Fruchtansätze. Beides war nicht der Fall. Der Baum war also nicht in Ordnung.
Damals war es die Zeit der letzten Tage Israels, wie wir das auch im Brief des Jakobus finden. Daher sind diese Belehrungen auf uns anwendbar, da wir in den letzten Tagen der Christenheit leben. Die Christenheit hat viele Blätter, jedoch kaum Frucht für Gott. In Römer 11 heißt es, dass, wenn Gott Israel nicht verschont hat, Er auch die Christenheit nicht verschonen wird.