Behandelter Abschnitt Mk 8,
Einleitung
Das vorige Kapitel endete damit, dass der Herr den Stummen beiseitenahm. In diesem Kapitel führt Er den Blinden aus dem Dorf hinaus. Er sondert sich einen Überrest aus dem Volk ab. Eines Tages würde deutlich, dass die Seinen nicht zur Welt gehören, und damit auch nicht zum Volk Israel.
Mit diesem Kapitel befinden wir uns nicht nur in der Mitte dieses Evangeliums, sondern auch an einem Wendepunkt: Die Verwerfung des Herrn tritt zunehmend in den Mittelpunkt. – Die Gnade wendet sich zwar den Nationen oder Einzelnen zu, doch sein Wirken in der Öffentlichkeit geht zu Ende. Der Herr spricht in diesem Kapitel zum ersten Mal offen von seinem Sterben und dem Kreuz.
Einteilung
Die Speisung der Viertausend (V. 1–9)
Die Pharisäer fordern Zeichen (V. 10–13)
Warnung vor den dem Sauerteig der Pharisäer und Herodianern (V. 14–21)
Die Heilung eines Blinden (V. 22–26)
Das Bekenntnis des Petrus (V. 27–30)
Die erste Ankündigung der Leiden und Auferstehung Jesu (V. 31–33)
Nachfolge und Kreuztragen (V. 34–38)
Auslegung
Vers 1
In jenen Tagen, als wiederum eine große Volksmenge da war und sie nichts zu essen hatten, rief er die Jünger herzu und spricht zu ihnen: Wieder sind viele Menschen da, nun bereits seit drei Tagen.
Unterschiede bei den beiden Speisungen:
Markus 6 | Markus 8 |
Die Jünger sprechen den Herrn an | Der Herr spricht die Jünger an |
Die Volksmenge ist bis zum Abend da | Die Volksmenge ist seit drei Tagen da |
Schafe ohne Hirten | von weit her gekommen |
Die Jünger helfen aktiv als Diener mit | Der Herr handelt allein |
5000 Männer (5 = Verantwortung) | 4000 Männer (4 = Zahl der Erde) |
5 Brote (Israels Verantwortung) | 7 Brote (göttliche Souveränität) |
2 Fische (Zeugnis an Israel) | einige Fische (vgl. 153 in Johannes 21) |
12 kleine Handkörbe; Tragkörbe [kovfinoς] (12 = Zeugnis an Israel) |
7 große runde geflochtene Körbe [spurivς] (Paulus in Apg 9,15) – es gibt einen großen Vorrat |