Einleitung
Das Gleichnis vom Hochzeitsmahl schließt an das Gleichnis von den ungerechten Weingärtnern an: Es führt allerdings bezüglich des genauen Zeitplans weiter. Ein wichtiger Unterschied zwischen beiden Gleichnissen ist, dass dieses Gleichnis hier vom Reich der Himmel handelt, das vorige aber nicht. Das erste Gleichnis zeigt den damaligen Zustand des Volkes Israel (insbesondere der Obersten), das Folgende auch die Zeit nach dem Tod und der Auferstehung des Herrn Jesus, denn erst danach hat Er als der verherrlichte Herr vom Himmel aus das Reich errichtet. Daher geht es beim jetzigen Gleichnis auch um die gegenwärtige Zeit, wo die Geladenen aus allen Völkern zusammengebracht werden.
Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen beiden Gleichnisses ist der, dass im ersten Gott seine Knechte sendet, um Frucht zu empfangen (Grundsatz des Gesetzes, der Verantwortung); im zweiten sendet er seine Knechte, um die Geladenen zur Hochzeit rufen (Grundsatz der Gnade).
Gott kann in Verbindung mit seinem Sohn Gnade üben. Kelly meint, dass es nicht sicher sei, dass der Herr dieses Gleichnis zu dieser Gelegenheit gesprochen hat (Lk 14). Umso bemerkenswerter ist es, dass der Geist Gottes es wegen der Verbindung mit dem vorherigen Gleichnis hier angefügt hat.
Die vier großen Hauptpunkte in diesem Gleichnis sind (V. 1–14):
Die Verwerfung der Einladung der Juden während der Zeit des Herrn Jesus auf der Erde (V. 1–3)
Die Verwerfung der Einladung der Juden nach vollbrachtem Werk – zwischen Pfingsten und der Ermordung des Stephanus (V. 4–7)
Die Einladung an die Nationen (V. 8–10)
Die Verwerfung der Gnade in dem Reich durch falsche Untertanen (V. 10–14)
Der Herr macht den Zustand der religiösen Führer des Volkes von allen Seiten aus klar (Zusammenfassung nach JND):
Sie würden den Messias verwerfen und Ihn und seine Knechte töten.
Sie würden die Gnade verwerfen, im weiteren Verlauf sich auch der Gnade widersetzen, die den Heiden zuteilwurde.
Sie liebten die Ehre bei Menschen mehr als die Ehre bei Gott.
Die den Vätern gegebenen Verheißungen bedeuteten ihnen nichts.
Die wahre Bedeutung des Gesetzes war ihnen verborgen.
Einteilung
Das Gleichnis vom König, der seinem Sohn Hochzeit machte (V. 1‒14)
Die Pharisäer fragen den Herrn, ob es erlaubt sei dem Kaiser Steuern zu zahlen (V. 15‒22)
Die Sadduzäer machen die Auferstehung lächerlich (V. 23‒33)
Der Gesetzgelehrte fragt den Herrn, was das größte Gebot sei (V. 34‒40)
Der Herr fragte die Pharisäer, wessen Sohn der Christus sei (V. 41‒46)
Vers 1
Und Jesus hob an und redete wieder in Gleichnissen zu ihnen und sprach: Gottes Antwort auf das Versagen des Menschen im Blick auf seine Verantwortung ist zuerst einmal Gnade.
Jesus hob ab: o. antwortete. Das ist seine Antwort auf die Verwerfung des Herrn Jesus durch die Obersten im vorhergehenden Gleichnis.