Behandelter Abschnitt Mt 5,1-2
Einleitung
Kennzeichen der Bergpredigt
sie richtet sich an die Jünger (also an Gläubige) – die Vermischung von Gläubigen und Ungläubigen in diesem Reich finden wir erst ab Kapitel 13 (siehe V. 20).
Gott ist der Vater der Jünger; 17-mal in Kap. 5–76.
die Verwerfung des Königs wird vorausgesetzt; das Reich ist zukünftig (5,3)
es geht um ein Leben in Gerechtigkeit (V. 20).
Der Herr war in erster Linie ein Lehrer. Die Kapitel 5–7: die Lehre des Reiches der Himmel. Vor der Einführung von etwas Neuem finden wir zuerst die Lehre, dann Bestätigung der Lehre durch Wunder (Kap. 8; 9).
Die Bergpredigt ist eine Zusammenfassung von Lehren des Herrn, die Er zu verschiedenen Gelegenheiten gelehrt hat. In Lukas sind die einzelnen Aussagen mit seinem Dienst verwoben, daher erwähnt er vieles nicht.
Einteilung nach F. W. Grant
Stelle | Inhalt | |
1. | 5,1–16 | Die Grundsätze des Reiches in denen gezeigt, die hineingehen |
1.1. | 5,1–9 | Ihre Gerechtigkeit |
1.2. | 5,10–12 | Die Welt in Feindschaft |
1.3. | 5,13–16 | Die Gläubigen offenbaren ihn |
2. | 5,17–48 | Das Gesetz bestätigt, erfüllt und ergänzt. Die Worte Christi im Gegensatz zu den Worten der Alten |
2.1. | 5,17–20 | Die Autorität des Gesetzes bestätigt |
2.2. | 5,21–26 | Das 2. Gebot der 2. Tafel: die Anklage des Gesetzes |
2.3. | 5,27–32 | Das 3. Gebot |
2.4. | 5,33–37 | Warnung vor menschlicher Schwachheit |
2.5. | 5,38–42 | Die Vergeltung einer göttlichen Person |
2.6. | 5,43–45 | Der moralische Sieg über das Böse |
2.7. | 5,46–48 | Die Vollkommenheit |
3. | 6,1–18 | Vor dem Vater |
3.1. | 6,1–4 | Menschliche Gerechtigkeit |
3.2. | 6,5–15 | Gebet |
3.3. | 6,16–18 | Fasten |
4. | 6,19–34 | Der Weg inmitten der Versuchungen der Welt |
4.1. | 6,19–23 | Aufrichtigkeit (einfältig) |
4.2. | 6,24 | Der Widerspruch des geteilten Dienens |
4.3. | 6,25.26 | Das Herz sucht Zuflucht bei dem himmlischen Vater |
4.4. | 6,27–30 | Menschliche Ohnmacht |
4.5. | 6,31–33 | Der Wohlstand dessen, der mit Gott wandelt |
4.6. | 6,34 | Die Grenze |
5. | 7,1–14 | Lehre göttlicher Gerechtigkeit |
5.1. | 7,1–5 | Übereinstimmende Verhaltensweisen |
5.2. | 7,6 | Trennung zwischen heilig und unrein |
5.3. | 7,7–11 | Verwirklichte Ziele |
5.4. | 7,12 | Der praktische Weg |
5.5. | 7,13.14 | Der Weg und das Ende |
6. | 7,15–20 | Falsche Propheten |
7. | 7,21–29 | Der vollkommene Jünger |
7.1. | 7,21–23 | Unfruchtbare und wahre Erkenntnis |
7.2. | 7,24–27 | Richtige und falsche Abhängigkeit |
7.3. | 7,28.29 | Bestätigungen für das Herz |
Einteilung der Bergpredigt (nach J. N. Darby, Synopsis)
Charakter und Teil derer, die im Reich sein sollten (5,1–12)
Ihre Stellung in der Welt (5,13–16)
Die Verbindung zwischen den Grundsätzen des Reiches und der Welt (5,17–48)
Der Geist, in dem die Jünger gute Werke tun sollten (6,1–18)
Trennung vom Geist der Welt und ihren Sorgen (6,19–34)
Die Gesinnung ihrer Beziehung zu anderen (7,1–6)
Das Vertrauen auf Gott, das sie zierte (7,7–12)
Die Energie, die sie kennzeichnen sollte, damit sie in das Reich eingehen, dann die Wachsamkeit gegenüber Verführern (7,13–23)
Aufrichtiger Gehorsam gegenüber seinen Ansprüchen – die wahre Weisheit derer, die das Wort hören (7,24–29)
Verse 1.2
Als er aber die Volksmengen sah, stieg er auf den Berg; und als er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm. 2 Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: Nun folgt die Entfaltung der Lehre des Reiches der Himmel. Die Seligpreisungen zeigen zuerst einmal den Charakter des Königs dieses Reiches.7
Die Volksmengen: oder Volksmenge: 49-mal im Matthäusevangelium. Der Herr hatte viele Menschen geheilt (4,23–25). Nun folgten Ihm die Volksmengen. Was wollten sie von Ihm? Er zieht sich von ihnen zurück, um die Jünger belehren zu können.
Der Berg: in Kapitel 15,29; 17,1; 28,16: Hinweis auf die künftige Regierung Christi, Symbol der Herrschaft.
Seine Jünger: Die Volksmengen haben wohl (die zu verschiedenen Zeiten gehaltenen) Reden gehört, doch angesprochen werden die, die bereits in Beziehung zu Ihm standen („ihr seid ...“; V. 13.14). Die Bergpredigt richtet sich an bekehrte Menschen. Es ist hier eine Predigt des Herrn Jesus für seine Jünger – sie werden hier angesprochen (Bekehrung findet man an anderen Stellen).
Verse 3–12 Neun Glückseligpreisungen (3 Gruppen)
Passive Eigenschaften ‒ Gottes Gerechtigkeit | |||
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1. | Arm im Geist | Reich der Himmel | Jes 57,15; Ps 51,17; Ps 34,18 |
2. | Trauernde (Trauer und seufzen | werden getröstet werden | Mk 7,34; 8,12; Joh 11,33.38 |
3. | Sanftmütige | werden das Land erben | Demütigungen anderer annehmen ‒ Mt 11,29 |
4. | nach Gerechtigkeit hungern und dürsten | werden gesättigt werden | |
Aktive Eigenschaften ‒ aktive Liebe | |||
5. | Barmherzige | bekommen Barmherzigkeit | Samariter, mir ist Erbarmung widerfahren |
6. | reinen Herzen | werden Gott sehen | Gottes eigener Charakter |
7. | Friedensstifter | Söhne Gottes | |
Verfolgungen ausgesetzt | |||
8. | um der Gerechtigkeit willen Verfolgte | Reich der Himmel | weil man gerecht nach Gottes Willen leben will |
9. | um Christi willen | Lohn in den Himmeln | das höchste Motiv |
6
7 Siehe dazu http://biblische-lehre-wm.de/wp-content/uploads/2015/06/Eine-neue-Weltordnung-Mt-05-WM.pdf.↩︎