Behandelter Abschnitt Mt 1,2-6
Abraham zeugte Isaak; Isaak aber zeugte Jakob, Jakob aber zeugte Juda und seine Brüder; 3 Juda aber zeugte Perez und Serach von der Tamar; Perez aber zeugte Hezron, Hezron aber zeugte Ram, 4 Ram aber zeugte Amminadab, Amminadab aber zeugte Nachschon, Nachschon aber zeugte Salmon, 5 Salmon aber zeugte Boas von der Rahab; Boas aber zeugte Obed von der Ruth; Obed aber zeugte Isai, 6 Isai aber zeugte David, den König. David aber zeugte Salomo von der, die Urias Frau gewesen war: Das Geschlechtsregister beginnt mit Abraham, dem Stammvater des irdischen Volkes Israel. Der Herr kommt ja in Matthäus als König Israels. In Lukas wird sein Geschlechtsregister als wahrer Mensch auf Adam und schließlich auf Gott selbst zurückverfolgt (Kap. 3,23–38).
Tamar: Vier Frauen werden in diesem Abschnitt genannt.1 Die erste ist Tamar. Was brachte sie dazu, eine Vorfahrin in dem Geschlechtsregister Christi zu werden? Nichts anderes als ihre Sünde. Sünde bringt sie in Verbindung mit dem Geschlechtsregister des Heilands, der von der Sünde errettet. Doch es wird auch die Erinnerung an das sittliche Vergehen Judas und das seiner Söhne wach (1Mo 38). Sollte Christus denn mit solch schrecklichen Sünden in Verbindung gebracht werden? Ist das nicht ein demütigender, aber erhabener Gedanke, dass der Herr der Herrlichkeit sich mit sündigen Menschen wie wir es sind, verbunden hat? Welch eine herrliche Seite des Evangeliums spricht aus der Tatsache, dass Tamar hier erwähnt wird.
Rahab: Sie ist die zweite Frau, die hier erwähnt wird, eine Kanaaniterin und zudem eine Hure (Josua 2). Wodurch wurde sie in die königliche Linie eingegliedert? Allein durch ihren Glauben (Heb 11,31), so wie Tamar durch ihre Sünde dazukam. Sie anerkannte das gerechte Gericht Gottes an den Bewohnern des Landes und nahm ihre Zuflucht zu dem, der den Gottlosen rechtfertigt. Welch ein helles Licht fällt auf die Wahrheit des Neuen Testaments, dass Gott den rechtfertigt, „der des Glaubens an Jesus ist“ (Röm 3,26). Ist das nicht der Kern der frohen Botschaft?
Ruth: Sie ist die dritte Frau in diesem Abschnitt. Sind wir nicht erstaunt, Ruth unter diesen Frauen wiederzufinden? War sie nicht eine Frau mit einer außergewöhnlichen Liebe zu dem Volk Gottes und dem einzig wahren Gott Israels (Ruth 1)? Ja, doch das Gesetz stand ihr entgegen: „Es soll kein ... Moabiter in die Versammlung kommen, auch das zehnte Geschlecht von ihnen soll nicht in die Versammlung des Herrn kommen ewiglich“ (5Mo 23,2). Trotz der persönlichen Gottesfurcht der Ruth lag dieser Fluch auf ihr. Hier lernen wir die wunderbare Lektion des Evangeliums, dass die Gnade über das Gesetz regiert. Statt Ausschluss aus der Versammlung Jehovas sitzt ein Nachkomme Ruths, das dritte Geschlecht, nämlich David, auf dem Thron Israels. Ruth wird gegen das Gesetz gerechtfertigt und ohne Gesetz.
Urijas Frau: Als Letzte wird Bathseba erwähnt. Die Erwähnung dieses Namens ruft die Sünde Davids in Erinnerung. Nicht nur beging David Ehebruch, sondern wurde auch zum Mörder, indem er Urija umbringen ließ. Sünde im Leben eines Gläubigen. Gibt es dafür Vergebung und Wiederherstellung? Ja, die Gnade kennt keine Schranken! Auch für die Sünde von Gläubigen ist der Sohn Gottes gestorben. David hat bitterlich Leid getragen wegen dieser Sünde (Psalm 51). Aus dieser Verbindung zwischen David und Bathseba, die die Sünde zusammengebracht hatte, wurde später Salomo, der Geliebte Jahwes, geboren.
„Wo aber die Sünde überströmend geworden, ist die Gnade noch überschwänglicher geworden“ (Röm 5,20). Allein Gottes Weisheit konnte die Namen dieser vier Frauen hier einfügen. Welch ein göttlicher Beweis der Inspiration der Schriften!
Das erste Drittel des Geschlechtsregisters (V. 2–6) beginnt mit Abraham und endet mit David. Gott hat Abraham aus dem Götzendienst berufen, um aus ihm ein Volk zu bilden. Schließlich erwählte Er David nach der Richterzeit als König, um das Volk Israel in nie gekannter Weise durch ihn zu segnen.
1 https://biblische-lehre-wm.de/wp-content/uploads/NT-01-Vier-Frauen-im-NT-WM.pdf↩︎