Behandelter Abschnitt Mal 4,5-6
Siehe, ich sende euch Elia, den Propheten, ehe der Tag des Herrn kommt, der große und furchtbare. Und er wird das Herz der Väter zu den Kindern und das Herz der Kinder zu ihren Vätern wenden, damit ich nicht komme und das Land mit dem Bann schlage: Johannes der Täufer hat diese Weissagung über Elia erfüllt. Doch als Gott Johannes den Täufer zum Volk Israel sandte, haben sie nicht auf ihn gehört. Somit steht die Erfüllung dieser Prophezeiung noch aus. Noch ist der Tag des Herrn nicht gekommen. Es wird einen gottesfürchtigen Überrest geben. Hat Gott das Land nicht während vieler Jahrhunderte mit dem Bann geschlagen?
Elia: In Zukunft wird Gott wieder Boten haben, möglicherweise einen der beiden Zeugen in Offenbarung 11.
Was bedeutet der wiederholte Vergleich von Johannes mit Elias? Siehe dazu: „... wenn ihr es annehmen wollt: Er ist Elia, der kommen soll“ (Mt 11,14); „Und er wird vor ihm hergehen in der Kraft des Elia“ (Lk 1,17); „Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, bevor der Tag des Herrn kommt“ (Mal 4,5); siehe auch Matthäus 17,10-13. Ist Elia ein Synonym für etwas?
Dazu fünf Punkte:
Elia war zur Zeit des Alten Testamentes der Prophet, der in besonderer Weise versucht hat, das Volk zu Gott zurückzuführen (1Kön 17).
Gott hat deshalb durch Maleachi einen Propheten namens Elia angekündigt, der das Volk Israel vor dem Tag des Herrn wiederherstellen würde (3,23.24). Nun ist aus der Schrift klar, dass kein Heiliger des AT oder des NT, nachdem er entschlafen und wieder auferstanden ist, wieder einen Dienst auf der Erde tut. Deshalb scheidet eine erneute Sendung des historischen Elia aus. Vielmehr kündigt der Geist Gottes eine Person an, die eine ähnliche Aufgabe wie Elia erfüllen würde.
Eine dieser Personen war Johannes der Täufer, von dem wir lesen, dass er „in dem Geist und in der Kraft Elia“ (Lk 1,17) vor Christus hergehen würde. Der Ausdruck „in dem Geist und in der Kraft“ macht klar, dass Johannes nicht eine Inkarnation des Elia war.
Johannes hat jedoch mit seinem Dienst nicht das Ziel erreicht, die Herzen der Väter zu den Kindern zu bekehren, weil das Volk Israel insgesamt nicht bereit war, Buße zu tun. – Deshalb sagte der Herr auch zu den Menschen, dass Johannes Elia war, wenn sie es denn annehmen würden. Zugleich war damit aber klar, dass Er selbst der verheißene Messias war – der Herr selbst –, was sie ja ebenfalls leugneten. Die Ablehnung des Johannes war ein Vorbote seiner eigenen Verwerfung (vgl. Mt 11).
Somit hat sich die Prophezeiung von Maleachi 4,5-6 nur „teilweise“ in Johannes erfüllt: Sie muss daher ihre endgültige Erfüllung in der Zukunft finden. Das wird aus meiner Sicht geschehen, wenn die zwei Zeugen in Jerusalem in der Zeit der großen Drangsal (letzte 3½ Jahre der 70. Jahrwoche Daniels; Dan 9) ihren Dienst ausüben. Sie werden während dieser Zeit der 3½ Jahre den Himmel verschließen können, so dass es nicht regnet. Elia hat ebenfalls „durch sein Gebet“ den Himmel verschlossen, und das ebenfalls für 3 Jahre und 6 Monate (Jak 5,17-18).
Das Herz der Väter: Die Wiederherstellung des Volkes Israel geschieht durch ein tiefgreifendes Werk in den Herzen der Israeliten: Die Zuwendung der Herzen der Väter zu den Kindern und umgekehrt sind also eine Folge davon. Doch das setzt erneuerte Herzen voraus, die von neuem geboren sind.
Das Land mit dem Bann schlage: Hier sieht man, dass dieser Vers eine moralische Anwendung auf Johannes den Täufer hat – jedenfalls für den Glaubenden (Mt 17,11) –, denn seit der Verwerfung Johannes und Jesu ist das Land nun seit nahezu 2000 Jahren mit dem Bann geschlagen worden.
Zusammenfassung Kapitel 3
Das Kommen Christi (V. 1–6)
Bote = Johannes der Täufer
Der Engel des Bundes = Christus
Zukunft: Reinigung der Priesterschaft (vgl. 1Pet 4)
Gericht an allen Gottlosen in Israel
Kinder Jakobs = der Überrest
Umkehr und Gott mit dem Vermögen ehren, damit Er segnen kann (V. 7–12)
Wer den Zehnten nicht gibt, beraubt Gott, der ihn angeordnet hat (Egoismus)
Segen und Zeugnis für die ganze Welt
Mangelnde Bereitschaft, Korrektur anzunehmen – Nutzendenken (= was bringt mir das?) (V. 15–13)
Frömmigkeit mit Nutzendenken: „Was bringt mir das?“ (Egoismus)
Es nützt nichts, in Trauer umherzugehen (= sich zu demütigen), wenn das nicht Ausdruck dessen ist, was im Herzen ist.
Übermütige = Arrogante, Stolze, Freche
Die Gottesfürchtigen und wie Gott sich zu ihnen bekennt (V. 16–18)
Sie sprechen oft miteinander
Sie fürchten den Herrn
In Zukunft sind sie sein besonderes Eigentum
Vater-Sohn-Beziehung
Unterscheidung zwischen dem Gerechten und dem Gottlosen
Das Gericht der Gottlosen und die Freude der Gerechten (V. 19–21)
Weder Wurzel noch Zweig
Die Gottesfürchtigen werden die Gottlosen richten
Gehorsam gegenüber den Geboten (V. 22)
Elia und sein segensreicher Dienst vor dem Kommen des Herrn (V. 23.24)