Behandelter Abschnitt Mich 7,5-6
Traut nicht dem Genossen, verlasst euch nicht auf den Vertrauten; verwahre die Pforten deines Mundes vor der, die an deinem Busen liegt. Denn der Sohn verachtet den Vater, die Tochter lehnt sich auf gegen ihre Mutter, die Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter; des Mannes Feinde sind seine Hausgenossen: Engste Familienbande sind betroffen. Die Liebe der Vielen erkaltet (vgl. Mt 24,12). Es sind ähnliche Worte, die der Herr Jesus gebrauchte, als er seine Jünger unter das Volk schickte, damit sie das Evangelium des Reiches verkündigten. Der Zustand des Volkes würde so böse sein – ein Zustand der Verhärtung –, so dass die Verkündigung der Botschaft das Böse nur umso offenbarer machte. Statt Segen kommt der Fluch. Und so geschieht es auch heute vielen Menschen, die die Botschaft des Evangeliums in ihr Herz aufnehmen: Sie erfahren die bitterste Feindschaft von ihren nächsten Verwandten.
Und so wird es auch den treuen Juden in der Endzeit ergehen: Wer sich von Herzen zum wahren Messias bekennt, wird die Feindschaft seiner Volksgenossen auf bitterste Weise erfahren. So ist es schon heute in den islamischen Ländern.