Und als Daniel erfuhr, dass die Schrift aufgezeichnet war, ging er in sein Haus. Und er hatte in seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem hin; und dreimal am Tag kniete er auf seine Knie und betete und lobpries vor seinem Gott, wie er vorher getan hatte: Offensichtlich ging Daniel weiterhin seinen Regierungsgeschäften nach. Dabei erfährt er von diesem Gesetz und geht daraufhin in sein Haus. Sein Haus ist sein Heiligtum, und zwar sein Obergemach, wo er Gott gleichsam näher ist.
Dreimal am Tag: Daniel betet dreimal am Tag, so wie er es immer getan hatte. Er betete nicht nur, wenn es Probleme gab (vgl. Lk 22,39). Das war die Quelle und Kraft seiner Weisheit und seines Dienstes. Bisher hatte niemand Daniel an seinem „öffentlichen“ Gebet gehindert. Er handelt klar nach dem Grundsatz: „Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen“ (Apg 5,29).
Kniete er: Daniel praktizierte eine Gebetshaltung, die wir öfter im Wort Gottes finden und die auch für uns nachahmenswert ist (Ps 95,6; Röm 14,11, Zitat aus Jes 45,23).
Nach Jerusalem hin: Daniel handelt gehorsam entsprechend dem Wort Gottes. Er handelte im Glauben darauf, dass Gott seine Zusage erfüllen würde: „... und sie kehren zu dir um mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele im Land ihrer Feinde, die sie gefangen weggeführt haben, und sie beten zu dir zu ihrem Land hin, das du ihren Vätern gegeben, zu der Stadt, die du erwählt hast, und dem Haus, das ich deinem Namen gebaut habe“ (1Kön 8,48).
Betete und lobpries: Daniel hat das getan, wozu wir vielfach im Neuen Testament ermuntert werden: Beten und Danken bzw. Loben. Wie oft vergessen wir das. Ist es nicht großartig, dass Daniel angesichts dieser Situation Gott lobpries? Wusste Er, dass Gott ihn erretten würde? Offensichtlich hatte er auch keine Furcht, sterben zu müssen. Er wusste um die Auferstehung.
Daniel ist ein großes Vorbild als Beter. In Hesekiel 14,14 werden drei große Beter genannt: „... und diese drei Männer wären darin: Noah, Daniel und Hiob – sie würden durch ihre Gerechtigkeit nur ihre eigene Seele erretten, spricht der Herr, Herr.“