Behandelter Abschnitt Jer 45,1-3
Einleitung
Zeitliche Einordnung: im 4. Jahr Jojakims (605) – chronologisch folgt dieses Kapitel also auf Kapitel 36.
Einteilung
Ein Wort für den Schreiber Baruch (V. 1–5)
Kurzbeschreibung
Nun hat der Herr ein Wort für den Schreiber Baruch. Gott weiß, dass Baruch innerlich ermüdet ist und dass er keine Ruhe findet. Jeremia soll ihm sagen, dass der Herr gebaut hat, aber auch abbrechen wird, gepflanzt hat, aber auch abreißen wird.
Baruch soll nicht nach großen Dingen trachten. Bei allen Gerichten Gottes würde Baruch seine Seele als Beute haben, wo immer er sich auch aufhalten würde (V. 1–5).
Verse 1–3
Das Wort, das der Prophet Jeremia zu Baruch, dem Sohn Nerijas, redete, als er diese Worte aus dem Mund Jeremias in ein Buch schrieb, im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda {siehe Kap. 36}, indem er sprach: 2 So spricht der Herr, der Gott Israels, von dir, Baruch: 3 Du sprichst: Wehe mir, denn der Herr hat Kummer zu meinem Schmerz hinzugefügt! Ich bin müde von meinem Seufzen, und Ruhe finde ich nicht: In Kapitel 43 haben wir gefunden, dass die Übriggebliebenen der Meinung waren, Baruch habe Jeremia gegen sie aufgehetzt. Hier finden wir ein völlig anderes Bild von Baruch. Als er all die Worte Jeremias in das Buch geschrieben hatte, hat Jeremia ein Wort des Herrn für Baruch persönlich. Baruch hatte miterlebt, dass der König das Wort Gottes zerschnitt und im Feuer verbrannte. War es das, was ihm besonderen Kummer machte? Danach hatte Jeremia ihm den gesamten Text der ersten Rolle noch einmal diktiert. Der Herr wusste all das. Es mag auch sein, dass Baruch unter all den Gerichtsandrohungen litt. Er sprach von Kummer, Schmerz und Seufzen und davon, dass er keine Ruhe finden würde. Was auch immer seine Not sein mochte, der Herr hat ein Wort für ihn.
Anwendung: Auch heute erleben wir auf der ganzen Linie eine Abwendung von Gott, die alle Bereiche des Lebens umfasst. Das kann auch uns große Not machen. Darum brauchen auch wir ein Wort der Ermutigung. Gerade das Buch Jeremia kann uns ein großer Trost in unserer Zeit sein. Sieht man nicht das größte Ausströmen der Not bei Jeremia in den Klageliedern?