Einleitung
Zeitliche Einordnung: 2. Halbjahr 587; nach dem Fall Jerusalems
Die Kapitel 40,1–44,30 beschreiben den Dienst Jeremias nach dem Fall Jerusalems.
Nebukadnezar hat Gedalja als Statthalter für die restlichen Bewohner von Juda bestimmt. Er war zu gutgläubig und passte nicht in eine böse Welt. Nehemia war da von anderem Kaliber.
Einteilung
Jeremia wird aus dem Lager Rama entlassen und bleibt in Juda (V. 1–6)
Gedalja erweist sich als fähiger Statthalter (V. 7–12)
Gedalja schenkt Warnungen vor einem Attentat keinen Glauben (V. 13–16)
Kurzbeschreibung
Jeremia empfängt wieder ein Wort des Herrn, das aber nicht aufgezeichnet wird. Der Oberste der Leibwache hatte Jeremia von Rama entlassen, als er ihn holen ließ. Er befand sich gebunden unter dem Zug der Weggeführten. Der Oberste der Leibwache lässt ihn holen und spricht zu ihm, dass der Herr all das Unglück habe kommen lassen. Sie hätten gegen den Herrn gesündigt. Jeremia wird von den Ketten gelöst und darf wählen, ob er nach Babel ziehen oder im Land bleiben will (V. 1–4).
Jeremia kann sich nicht gleich entschließen. So wird er zu Gedalja nach Mizpa geschickt, der über die Juden eingesetzt war. Dort blieb Jeremia (V. 5.6).
Nachdem die geflüchteten Heerobersten und ihre Männer hören, dass der König von Babel Gedalja über das Land bestellt hat, kommen sie nach Mizpa. Gedalja beschwört sie, den Chaldäern zu dienen. Dann fordert er sie auf, Wein, Obst und Öl einzusammeln und sich in den Städten niederzulassen (V. 7–10).
Schließlich kommen auch alle Juden, die nach Moab, Ammon und Edom geflohen waren, aus all den Orten zurück in das Land. Sie sammelten sehr viel Wein und Obst ein – wie gütig ist der Herr (V. 11.12).
Nun kommen Jochanan und alle Heerobersten zu Gedalja und sagen ihm, dass der König der Kinder Ammon (Baalis), Ismael beauftragt habe, Gedalja zu ermorden. Gedalja schenkt dieser Aussage keinen Glauben, er ist zu gutgläubige. Daraufhin will Jochanan Ismael ermorden. Gedalja lehnt ab und nennt die Nachrichten über Ismael eine Lüge (V. 13–16).
Vers 1
Das Wort, das von Seiten des Herrn zu Jeremia erging, nachdem Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, ihn von Rama entlassen hatte, als er ihn holen ließ und er mit Ketten gebunden war inmitten aller Weggeführten von Jerusalem und Juda, die nach Babel weggeführt wurden: Jeremia empfängt auch nach der Eroberung Jerusalems wieder ein Wort des Herrn, das aber hier nicht aufgezeichnet wird. Das nächste Wort finden wir erst in Kapitel 42,7, das war etwa drei Monate später. Der Oberste der Leibwache hatte Jeremia von Rama aus entlassen, als er ihn holen ließ. Er befindet sich mit Ketten gebunden unter dem Zug der Weggeführten.