Behandelter Abschnitt Jer 23,1-2
Einleitung
Bei den Hirten geht es um die Könige.
Die falschen Propheten werden in den Versen 9–40 behandelt. Sie wiegten das Volk in falscher Sicherheit.
Einteilung
Das Wehe über die gleichgültigen Hirten (V. 1–4)
Der Herr kündigt Gericht über die Lügenpropheten an (V. 9–15)
Der Herr spricht: Hört nicht auf die Lügenpropheten (V. 16–22)
Lügenträume oder das Wort des Herrn, das wie Feuer und Hammer ist (V. 23–32)
Die „Last“ des Herrn (V. 33–40)
Kurzbeschreibung
Der Herr spricht ein Wehe über die schlechten Hirten aus. Sie haben die Schafe zerstreut und vertrieben und nicht nach ihnen gesehen. – Plötzlich ein Lichtblick: Einmal wird Gott den Überrest seiner Schafe aus all den Ländern sammeln. Er wird sich Hirten erwecken, die sie weiden werden (V. 1–4).
Der Herr wird David einen Spross erwecken; Juda wird gerettet und Israel in Sicherheit wohnen. – Der große König wird heißen: Herr, unsere Gerechtigkeit. – Das Wunder der künftigen Sammlung wird noch größer sein als die Befreiung aus Ägypten (V. 5–8).
Über die Propheten: Jeremia ist außerordentlich ergriffen wegen der Worte des Herrn. – Das Land ist voll Ehebrechern. Das Land leidet unter den Folgen der Sünde. – Propheten und Priester sind ruchlos [= entheiligt, verunreinigt, beschmutzt, verdorben] (V. 9–12).
Auch an den Propheten Samarias hat der Herr Torheit gesehen. Sie weissagen durch den Baal. Bei den Propheten Samarias ist es noch schlimmer: Ehebrechen, Lügen, stärken der Hände der Übeltäter. Sie sind wie die Bewohner Sodoms und Gomorras. Gott wird sie mit Wermut speisen. Von den Propheten Jerusalems ist Ruchlosigkeit ausgegangen (V. 13–15).
Der Herr fordert das Volk durch Jeremia auf, nicht auf die Propheten zu hören. Sie reden aus ihrem eigenen Herzen und nicht die Worte des Herrn. Sie weissagen Frieden und beschwichtigen das Volk, dass kein Unglück kommen würde (V. 16.17).
Das Gericht wird kommen; der Zorn des Herrn wird sich nicht wenden. Der Augenblick wird kommen, wo sie verstehen werden, was der Herr durch Jeremia kundgetan hat (V. 18–20).
Der Herr hat die Propheten nicht gesandt. Sie standen nicht in seinem Rat, sonst hätten sie versucht, das Volk von seinem bösen Weg abzubringen (V. 21.22).
Der Herr ist ein Gott der Nähe, aber Er sieht auch aus der Ferne. Niemand kann sich vor ihm verbergen. Er erfüllt den Himmel und die Erde. Er hört alles, was die falschen Propheten sagen. Sie bringen das Volk weg von Gott, indem sie seinen Namen in Vergessenheit bringen. Einer erzählt dem anderen seinen Traum. – Der falsche Prophet möge seinen Traum erzählen. Wer das Wort Gottes hat, möge es in Wahrheit reden. – Das Wort Gottes ist wie Feuer und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert (V. 23–29).
Die falschen Propheten werden gerichtet; sie stehlen die Worte des Herrn. Fälschlicherweise geben sie vor, der Herr habe durch sie geredet. Sie führen irre; der Herr hat sie nicht gesandt (V. 30–32).
Der Herr sagt Jeremia jetzt, was er antworten soll, wenn jemand ihn fragt, was eine Last des Herrn sei. Gott wird die falschen Propheten abwerfen. – Die Propheten und Priester, die in seinem Namen weissagen, werden gerichtet. Jerusalem wird von seinem Angesicht verstoßen. Ewigen Hohn und ewige Schande wird Er auf die Bewohner legen (V. 33–40).
Verse 1.2
Wehe den Hirten, die die Schafe meiner Weide zugrunde richten und zerstreuen!, spricht der Herr: 2 Darum, so spricht der Herr, der Gott Israels, über die Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Schafe zerstreut und sie vertrieben und habt nicht nach ihnen gesehen; siehe, ich werde die Bosheit eurer Handlungen an euch heimsuchen, spricht der Herr: Die bösen Hirten sind vor allem die Könige, die sich nicht um das Volk gekümmert haben (vgl. Hes 34,1-6.23-24). Das sind hier besonders die letzten Könige vor der endgültigen Gefangenschaft. Sie haben die Schafe zugrunde gerichtet und zerstreut. Darum empfangen die Könige ein schwereres Gericht.