Behandelter Abschnitt Jer 11,1-2
Einleitung
Zeitliche Einordnung: 1–4. Jahr Jojakims (608‒605).
Wir finden in den Kapiteln 11–19 vor allem die persönlichen Erfahrungen Jeremias.
Die Juden haben sich verschworen, den Götzen zu dienen.
Außerdem haben sich die Bewohner von Anatot (1,1). – dem Wohnort Jeremias – einen Anschlag ausgedacht, wie sie Jeremia umbringen können.
Diese Botschaft hat Jeremia im ersten bis vierten Jahr Jojakims (608–605) an das Volk gerichtet.
Die Regierungszeit Manasses war ein einziges Chaos; im 18. Jahr des Königs Josia schlossen sie einen feierlichen Bund mit dem Herrn, das Gesetz wieder zu beachten. Doch nach dem Tod Josias fielen sie in ihr früheres Verhalten zurück.
Einteilung
Hört auf die Worte des Bundes und tut sie (V. 1–8)
Wir wollen nicht hören – der Herr wird nicht hören (V. 9–17)
Der Mordplan der Bewohner von Anatot gegen Jeremia (V. 18–23)
Kurzbeschreibung
Der Herr hat eine erneute Botschaft an das Volk durch seinen Propheten (V. 1).
Gott erinnert das Volk (Juda und Jerusalem) an die Befreiung aus Ägypten (dem eisernen Schmelzofen) und den Bund (die Gesetzgebung). – Ohne Gehorsam könnte Gott das Volk nicht segnen und auch nicht ihr Gott sein – Jeremia kann die Worte Gottes nur mit einem Amen bestätigen (V. 2–5).
Daraufhin fährt der Herr fort, Jeremia eine Botschaft an das Volk zu geben. – Er muss feststellen, dass das gesamte Volk in dem Starrsinn ihres bösen Herzens wandelt (V. 6–8).
Jeremia muss dem Volk eine Verschwörung gegen Ihn und Götzendienst vorwerfen. – Die Sünde des Götzendienstes ist nicht nur ein Verstoß gegen das erste Gebot, sondern eine grundsätzliche Leugnung der Beziehung zu Gott (vgl. das goldene Kalb in 2Mo 32) – (V. 9.10).
Gott wird das nicht erhören, wenn sie nun zu Ihm rufen. Dann können sie ja zu ihren Götzen schreiben, die werden sie aber auch nicht erhören. – Der Götzendienst hat sich sehr ausgebreitet (V. 11–13).
Jeremia soll nicht mehr für das Volk beten. Das Volk ist gerichtsreif (V. 14).
Gott nennt das Volk noch „Geliebter“, es hat aber keinen Raum mehr für Ihn in seinem Haus; äußere Frömmigkeit nützt nichts. – Israel war ein „grüner Olivenbaum, schön an herrlicher Frucht“; das Gericht würde ihn verzehren. – Das Gericht ist unausweichlich wegen des Baal-Götzendienstes.
Männer der Wohnstadt Jeremias trachten nach seinem Leben. Gott wird das am Tag des Gerichts nicht unbeachtet lassen (V. 18–23).
Verse 1.2
Das Wort, das von Seiten des Herrn zu Jeremia geschah, indem er sprach: 2 Hört auf die Worte dieses Bundes und redet zu den Männern von Juda und zu den Bewohnern von Jerusalem!: Nun finden wir einen erneuten Aufruf des Herrn durch Jeremia, auf die Worte des Bundes (hauptsächlich die Zehn Gebote) zu hören (2Mo 24,3-8). Dabei soll er besonders zu den Männer von Juda und den Bewohner von Jerusalem reden. Jeremia schließt hier andere Propheten mit ein, die ebenfalls das Volk warnen sollten (Hes 3,10-11).