Behandelter Abschnitt Jes 30,1-3
Einleitung
Been: In diesem Kapitel wird das vierte Wehe über die Führer Judas ausgesprochen, die nach Ägypten gingen, um mit diesem Land ein Bündnis gegen Assyrien zu schließen. Dieses vierte Wehe schließt an das dritte Wehe an (29,15), das sich auf die geheime Politik bezog. Statt still und vertrauensvoll auf Gott zu warten und dadurch Kraft zu gewinnen, gaben die Führer Judas sich mit dem heidnischen und götzendienerischen Ägypten ab und stellten Gott völlig beiseite. Sie würden jedoch erfahren, dass Ägypten durchaus ihren Erwartungen nicht entsprechen würde.
Es werden sich noch zwei Wehe anschließen, eins über Israel (31,1) und das eins über Assyrien (33,1).
Einteilung
Warnung vor dem leichtfertigen Vertrauen auf die Hilfe Ägyptens (V. 1‒7)
Gegen die Verächter des göttlichen Wortes (V. 8‒17)
Gottes Erbarmen über sein Volk (V. 18‒26)
Das Gericht über Assyrien (V. 27‒33)
Verse 1–3
Wehe den widerspenstigen Kindern, spricht der Herr, die Pläne ausführen, aber nicht von mir aus, und Bündnisse schließen, aber nicht nach meinem Geist, um Sünde auf Sünde zu häufen; 2 die hingehen, um nach Ägypten hinabzuziehen – aber meinen Mund haben sie nicht befragt –, um sich zu flüchten unter den Schutz des Pharaos und Zuflucht zu suchen unter dem Schatten Ägyptens! 3 Und der Schutz des Pharaos wird euch zur Schmach werden, und die Zuflucht unter dem Schatten Ägyptens zur Schande: Juda sucht Schutz bei Ägypten. Gott ruft ihnen ein Wehe zu (insgesamt fünfmal, 28,1; 29,1.15; 30,1; 31,1). Es ist nicht nur ein böser Plan, es ist auch ein Plan, der sich bewusst gegen den Herrn richtet. Auch wir sollen alle Pläne mit dem Herrn machen.
Siehe Kapitel 36,6 (vgl. 2Kön 18): Israel vertraute auf Ägypten: „Siehe, du vertraust auf jenen geknickten Rohrstab, auf Ägypten, der, wenn jemand sich auf ihn stützt, ihm in die Hand fährt und sie durchbohrt. So ist der Pharao, der König von Ägypten, für alle, die auf ihn vertrauen“.