Ich bin schwarz, aber anmutig, Töchter Jerusalems, wie die Zelte {d. h. Zelte, die aus dunklen Ziegenhaardecken angefertigt wurden} Kedars {Beduinenstämme zwischen Nordarabien und Babylonien (Kedar war ein Sohn Ismaels, s. 1Mo 25,13)}, wie die Zeltbehänge Salomos: Die Hautfarbe der Braut war dunkel im Gegensatz zu der der anderen Frauen Salomos (prophetisch siehe Klgl 4,7-8). Jeder Gläubige ist von Natur aus schwarz. Die Sünde verwüstet alles.
Aber anmutig: Die Braut weiß um ihre Schönheit und vergleicht sie mit der Pracht der Zelte Salomos. Auch wir wissen, dass wir schön sind, für Gott angenehm gemacht in dem Geliebten (Eph 1,6). Gott sieht die Schönheit des Herrn Jesus in uns. „Du bist schön, meine Freundin“ (6,4). Wir sind schön, weil wir geliebt werden. Er hat uns zuerst geliebt. Siehe die Arie Ich bin herrlich, ich bin schön in der Kantate von J. S. Bach (BWV 49) im Anhang.
Töchter Jerusalems: siehe Einleitung und Jungfrauen (1,3). Jerusalem ist die Stadt und die Töchter Jerusalems sind die Töchterstädte (vgl. 1Chr 7,28-29).
Zelte Kedars: „Kedar sind arabische Beduinenstämme zwischen dem peträischen Arabien und Babylonien“ (FN in Hes 27,21; Ps 120,5), die in Zelten wohnten, die mit schwarzen Ziegenfellen behängt waren. Unter diesen Völkern wird sich der Überrest teilweise während der großen Drangsal aufhalten und der sengenden Hitze der Verfolgungen ausgesetzt sein, daher die schwarze, durch die Sonne versengte Hautfarbe.
Zeltbehänge Salomos: Die Anmut der Braut entspricht der Schönheit der Zelte Salomos. Der König hat seine Herrlichkeit auf die Braut gelegt. „Durch meine Herrlichkeit, die ich auf sie gelegt hatte“ (Hes 16,14; Off 21,11).