Lieblich an Duft sind deine Salben, ein ausgegossenes Salböl ist dein Name; darum lieben dich die Jungfrauen: Das sind die wohlriechenden Eigenschaften der Gnade, wie Christus sie in seinem Leben hervorströmen ließ. Salben wurden auch zur Heilung gebraucht (Jes 1,6). Es ist die Gnade Christi und seine Herrlichkeit zu Gunsten von Menschen.
Salböl: Im Alten Testament wurden Könige, Priester und Propheten zum Dienst gesalbt und so für Gott abgesondert. Das Salböl, mit dem die Priester und die Gegenstände der Stiftshütte gesalbt wurden, durfte nicht nachgemacht werden (2Mo 30,22-33). Das Salböl symbolisiert die inneren, persönlichen Herrlichkeiten Christi, wie sie in seinem Dienst für Gott zum Ausdruck kamen und nur von Gott verstanden werden, wenn auch Menschen den Wohlgeruch riechen können (vgl. den lieblichen Geruch des Brandopfers). Ist dieser Name nicht besonders „Christus, Messias“, oder „Jesus“? Lasst uns auch an die Namen in Jesaja 9 denken.
Maria goss Salböl auf das Haupt und die Füße Jesu. Das Haus wurde von dem Geruch erfüllt. Dieser Wohlgeruch ging von Christus aus und war ein Wohlgefallen für Gott und die Menschen, die dabei waren.
Jungfrauen: Gläubige, die sich für Christus rein bewahren (2Kor 11,2; Off 14,4). Allerdings sind sie von der Braut unterschieden (Ps 45,9): Sie kennen nicht den vertrauten Umgang mit dem Bräutigam.
Die gottlosen Volksgenossen werden dem Antichrist Verehrung darbringen (Jes 57,9). Das Salböl war aber nur für Gott. Der Überrest wird wissen, welcher Wohlgeruch im Herrn Jesus zu finden ist. Um den Wohlgeruch Christi riechen zu können, braucht man einen veränderten Geruchssinn (vgl. Jes 48,11).
Die enge Verbindung der Braut zum Bräutigam lässt sie demütig und anerkennend über andere sprechen.