Und entferne den Unmut aus deinem Herzen, und tu das Übel von deinem Leib weg; denn die Jugend und das Mannesalter {eig. das schwarze Haar (a.ü.: die Morgenröte)} sind Eitelkeit: Unmut oder Unzufriedenheit (Luther: Traurigkeit) und Übel (Bosheit) sollte man entfernen, indem man sich an die Normen Gottes hält, weil sie die Freude hindern. Und doch ist Jugendzeit und Mannesalter Eitelkeit. Was ist dann der Sinn des Lebens? Unmut auch an Gottes Führungen und Fügungen.
Das Übel ist das Gegenteil von Reinheit. Reinheit ist das Geheimnis ungetrübter Freude. Wer reinen Herzens ist, wird Gott schauen (Mt 5,8).
Es ist bemerkenswert, dass Salomo gerade diese zwei Dinge als Garanten für eine glückliche Jugend nennt, ein gefügiges, dankbares Gemüt und Reinheit des Leibes. Bekanntlich gab die Jugendrevolte des Jahres 1968 die beiden entgegengesetzten Parolen heraus: Auflehnung – man nannte es damit meistens „Protest“ – und sexuelle Verunreinigung wurden als Schlüssel zum Lebensglück gepriesen. Wer das glaubte, war bald ausgebrannt und leer wie Silvesterraketen am Neujahrsmorgen (B. Peters).
Wer so rein seinen Weg geht, entgeht der Eitelkeit sowohl der Jugend als auch des Mannesalter. Er ist frei von falschem Ehrgeiz und vom Missbrauch irdischer Freuden.