Einleitung
Bis Kapitel 19 steht das Volk unter der Gnade: Die Israeliten sind zwar von der Macht der Sünde befreit (frei von Ägypten), stehen aber auch noch nicht unter Gesetz (2Mo 20). Darum sind die Kapitel 15‒19 als Vorbild unserer Wüstenreise so wichtig! Im vierten Buch Mose befindet sich das Volk unter dem Gesetz. In den Kapiteln bis 2. Mose 18 antwortet Gott auf das Murren des Volkes jedes Mal mit Gnade. Unter dem Gesetz folgt auf Murren das Gericht.
Das Manna ist ein Bild von Christus als der erniedrigte Sohn des Menschen. Er ist die Speise für sein Volk.
Das Murren in diesem Kapitel ist nicht ein Anlass des Gerichts, sondern der Erscheinung der Herrlichkeit des Herrn (V. 10). Der Mensch offenbart seine Sündhaftigkeit, Gott offenbart die Herrlichkeit seiner Gnade.
Einteilung
Das Volk kommt am 15.02. nach dem Auszug in die Wüste Sin (V. 1)
Das Volk murrt, Gott verheißt ihnen das Manna (V. 2–5)
Der Herr wird seine Herrlichkeit offenbaren ‒ Er verheißt Fleisch und Brot (V. 6–12)
Die Kinder Israel fragen: „Was ist das“ = das Manna (V. 13–15)
Das Manna soll nach Anweisung gesammelt werden (V. 16‒18)
Das aufbewahrte Manna verdirbt (V. 19–21)
Das Manna und der Sabbat (V. 22–31)
Das Manna als Erinnerung an die Wüstenreise (V. 32–36)
Gott gab dem Volk in seiner Fürsorge in Elim Fülle von Freuden, doch sie waren nur vorübergehend. Die Kinder Israel waren Pilger. Es gab für sie keine bleibende Ruhe in der Wüste. Nun kommen sie zur nächsten Station ihrer Reise: der Wüste Sin.
Vers 1
Und sie brachen auf von Elim, und die ganze Gemeinde der Kinder Israel kam in die Wüste Sin, die zwischen Elim und Sinai ist, am fünfzehnten Tag des zweiten Monats nach ihrem Auszug aus dem Land Ägypten: Die Wüste Sin lag zwischen Elim und Sinai, der Berg der Gesetzgebung. Sin bedeutet „Kot“. Dort befinden sich Dornen und Klippen. Es ist ein Land ohne Wasser, ausgetrocknet, ein Bild des Todes. Israel muss Elim, den Ort der Erquickung, verlassen und wird in der Wüste erprobt.
Am fünfzehnten Tag des zweiten Monats: Das Volk war nun bereits einen Monat unterwegs und hatte wahrscheinlich die mitgenommenen Lebensmittel verzehrt. Allerdings hatten sie auch noch Tiere (12,38; 17,3). Sie hatten sogar an der Grenze zu Edom noch Tiere (4Mo 20,19).3 Werden sie nun im Glauben an die Macht Gottes (an seine Zeichen und Wunder) in der Wüste leben? In der Wüste Sur hatten sie bereits gemurrt (15,22). Haben sie etwas daraus gelernt?
Auszug aus dem Land Ägypten: Das Volk hat in Ägypten die Härte des Sklavendienstes erfahren, nun muss es lernen, dass die Wüste keinerlei Erquickung bietet, außer dem, was Gott ihnen zur Verfügung stellt: Wasser und Brot (Manna) und manchmal Fleisch (Wachteln).
3 Übrigens wählten die Stämme Ruben und Gad das transjordanische Land wegen ihres Reichtums an Vieh (vgl. 4Mo 31,9.26ff.).↩︎