Behandelter Abschnitt 2Mo 14,1-2
Einleitung
Die Kinder Israel waren zwar durch das Blut sicher vor dem Gericht, doch die Freude der Erlösung kannten sie noch nicht. Wie viele Stationen mussten sie durchlaufen, bevor sie die völlige Freude des Landes erleben konnten. Vieles stand ihnen noch bevor. Noch befanden sie sich in Ägypten, in der Macht des Feindes. Das Volk hatte noch zu lernen, wie das Blut eine vollständige Errettung bewirken kann.
Dieses Kapitel ist das Gegenstück zu Römer 7. Das Elend des Volkes scheint hier viel größer zu sein als je zuvor. Was die Kinder Israel im Vorbild kennenlernen müssen, ist die Kraft des Todes und der Auferstehung des Herrn Jesus. Wir müssen erlöst werden von der Macht der Sünde, Satans und des Todes. Sie haben die Bedeutung des Passahs kennengelernt, jetzt müssen sie die Belehrung des Roten Meeres kennenlernen. Das Lied der Erlösung ist nicht mit dem Passah verbunden, sondern mit dem Durchzug durch das Rote Meer.
Im Passah sehen wir, wie Gottes Zorn durch das Blut gestillt wird. Im Roten Meer sehen wir, wie Gott den Feind vollständig vernichtet. Satan ist durch das Kreuz vernichtet worden. Die entscheidende Frage ist, was der Tod und die Auferstehung Christi für uns bedeuten.
In Römer 3 finden wir, dass der Gnadenthron aufgerichtet ist und Gott Sünden vergeben kann: Die Grundlage dafür ist das Passah. Doch am Ende von Kapitel 4 finden wir das Rote Meer: den Tod und die Auferstehung Christi – Christus ist auferweckt zu unserer Rechtfertigung. Das Thema der Sünden wird bis Römer 5,11 behandelt; dann folgt ab 5,12 bis Kapitel 8 das Problem der sündigen Natur. Dieses Problem hat Gott dadurch gelöst, dass Christus gestorben ist und wir mit Ihm. Er ist der Sünde gestorben, auch wir sollen es praktisch sein. Er ist aber auferweckt, und so hat Er mit der Sünde nichts mehr zu tun. Die Macht der Sünde ist ausgerottet, sonst hätte Gott Ihn nicht auferwecken können.
Die Vergebung der Sünden ist eine Frage des Glaubens, die Frage der Sünde ist auch eine Sache der Erfahrung (Röm 7). Wer die Macht der Sünde in sich fühlt, kennt noch nicht den vollen Wert des Werkes des Herrn Jesus.
Das Volk muss vier Lektionen lernen:
Wer sind wir selbst in unserer eigenen Ohnmacht? Waren die Kinder Israel mehr wert, weil die durch das Blut errettet worden waren? – in uns ist keinerlei Kraft.
Das Volk muss die Macht des Feindes und der Sünde kennenlernen (vgl. 14,10.11). – Ein unbekehrter Mensch kennt die Macht der Sünde nicht; das ändert sich im Augenblick seiner Bekehrung.
Sie mussten Gott kennenlernen als den, der für sie einstand, der ihr Retter sein wollte. Sie kannten Ihn durch das Passah als einen Gott, der Gericht übt und aufgrund des Blutes an ihnen vorüberging.
Sie mussten lernen, wer der Knecht des Herrn war, Mose, als ein Bild des Herrn Jesus (14,31). Der Herr Jesus ist der oberste Kriegsherr, der Anfänger und Vollender des Glaubens.
Einteilung
Israel soll vor Pi-Hachirot lagern ‒ der Pharao wird dem Volk nachjagen (V. 1‒4)
Der Pharao jagt Israel nach (V. 5‒14)
Der Herr wird sich am Pharao verherrlichen (V. 15‒20)
Das Volk durchzieht das Rote Meer – die Ägypten jagen ihnen nach (V. 21‒25)
Die Wasser des Roten Meeres kehren zurück ‒ die Heeresmacht des Pharaos wird zerstört (V. 26‒31)
Verse 1.2
Und der Herr redete zu Mose und sprach: 2 Sprich zu den Kindern Israel, dass sie umkehren und sich lagern vor Pi-Hachirot, zwischen Migdol und dem Meer; vor Baal-Zephon, ihm gegenüber, sollt ihr euch am Meer lagern: Gott bringt das Volk auf den Weg praktischer Erfahrung. Vor ihnen das Meer, rechts und links Berge und schließlich hinter ihnen die Ägypter. Gott läuft nichts aus der Hand. Gott bewirkt alles. Das Volk muss die Macht des Pharao noch einmal sehen, um dann die Macht Gottes zu erkennen.