Einleitung zum Buch der Sprüche
1. Spruch
Hebr. mashal mit der Grundbedeutung „vergleichen“ oder „Gleichnis“. In der hebräischen Übertragung des Neuen Testamentes wird dieses Wort bei „Gleichnis“ verwendet. In Hesekiel 17,2 heißt es ebenfalls „Gleichnis“. Salomo macht beständig Vergleiche oder zeigt Gegensätze auf zwischen Guten und Bösen, Klugen und Törichten, Gehorsamen und Widerspenstigen, Fleißigen und Faulen usw. Wir finden viele tiefgehende Belehrungen über geistliche Zusammenhänge.
Andere sehen dieses hebräische Wort als eine Ableitung eines Wortes, das „herrschen“ bedeutet im Sinn von „Machtwort“ oder „Kraftwort“ im Gegensatz zu leeren, hohlen, nichtssagenden Worten. Man kann auch durch wenige Worte sehr viel sagen, indem man Denkanstöße gibt, so dass die Zuhörer, wenn sie sich der Mühe unterziehen, lange Zeit darüber nachdenken können.
Die Worte des Herrn Jesus, von dem Salomo ein Vorbild ist, hatten immer Kraft. Der Gegensatz zwischen Worten und Kraft wird in 1. Korinther 4,20 festgestellt: „Denn das Reich Gottes besteht nicht im [leeren] Wort, sondern in Kraft.“ Weisheit und Kraft gehören zusammen. Die wirkliche Weisheit enthält Kraft. Der Herr Jesus wird in 1. Korinther 1 sowohl die Weisheit als auch die Kraft Gottes genannt.
Das Wort mashal hat meistens einfach die Bedeutung von Sprichwort, Spottlied (Jes 14), „eine Unterweisung durch ein Gedicht oder ein Lied“ (Ps 78). Es sind Denkanstöße. Man sollte die Sprüche nicht nur einfach so lesen, sondern über jeden einzelnen Vers nachdenken.
Ab Kapitel 10 bilden die Sprüche keinen direkten Zusammenhang mehr, sondern müssen Vers für Vers betrachtet werden, am besten mit mehreren Übersetzungen. Wenn man einen Vers verstanden hat, kann man sich den nächsten vornehmen. Ein Beispiel: 10,22 scheint das Gegenteil von 14,23 auszudrücken. Es sind verschiedene Seiten derselben Wahrheit. So kann man dann die einzelnen Verse in Zusammenhang bringen, um zu einem ausgeglichenen Verständnis zu kommen. Auch hier gilt, dass Fleiß und Mühe zum Ziel führen, so wie man sich auch in der Gottseligkeit (Gottesfurcht) üben muss: „Übe dich aber zur Gottseligkeit“ (1Tim 4,7).
„Die Segenssprüche der Erzväter sind gut bekannte Abschnitte im Alten Testament. Doch auch die Worte Hiobs werden an zwei Stellen als Sprüche erwähnt (Hiob 27,1; 29,1). In Psalm 49 wird ein Spruch einem Geheimnis gleichgestellt, das enthüllt werden muss und das ohne Hilfe von anderen somit schwierig zu begreifen ist (Ps 49,4). So ist es auch mit einigen Aussagen unseres Herrn im Neuen Testament, insbesondere den Gleichnissen, den Geheimnissen vom Reich der Himmel. Die Jünger hatten häufig Mühe damit, sie zu begreifen, und der Herr gab ihnen daher nähere Erklärung“ (Bouter, 4Mo 22-24).
In den Psalmen geht es vor allem um die inneren Empfindungen des Volkes Gottes, im Buch der Sprüche um den Wandel in der Welt.
2. König Salomo
Salomo ist der Verfasser dieses Buches und hat die meisten Sprüche selbst verfasst, obwohl wir in Kapitel 30 auch Sprüche Agurs und in Kapitel 31 Sprüche Lemuels finden, eigentlich Aussprüche seiner Mutter, womit sie ihn unterwies. In Kapitel 22,17 begegnen wir dem Ausdruck „Worte der Weisen“ (vgl. 24,23). Das braucht nicht zu bedeuten, dass diese Worte nicht von Salomo sind. Jedenfalls hat Salomo von anderen Weisen gelernt und ihre Weisheit weitergegeben. Salomo hatte die größte Weisheit seiner Tage (1Kön 4,29-34).
Der Schlüssel zu diesem Buch liegt darin, dass Salomo ein Vorbild vom Herrn Jesus ist, besonders im Blick auf seine Weisheit. Nach seinen Worten hat Er das Gesetz und die Propheten erfüllt: Er ist der Sinn (die Erklärung) des ganzen Alten Testaments (Mt 5,17). Alle Weisheitsbücher (u. a. Prediger, Hiob, einige Psalmen) sprechen von Ihm als der wahren Weisheit. Salomos Weisheit ist nur ein Abbild der vollkommenen Weisheit des Herrn Jesus. Er sagte im Neuen Testament: „mehr als Salomo ist hier“ (Mt 12,42). Salomo bringt Weisheit, der Herr ist die Weisheit (vgl. 1Kor 1,30). In Ihm sind alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen (Kol 2,3). In Matthäus 23,34 sagt Er, dass Er Propheten, Weise und Schriftgelehrte senden würde; vgl. dazu Lukas 11,49: „Darum hat auch die Weisheit Gottes gesagt.“ Er ist also die Weisheit und sie ist in Ihm.
Die Weisheit ist eine Eigenschaft Gottes, worin seine Weisheit in seinen Wegen, Handlungen und Worten zum Ausdruck kommt. Gott offenbart sich in der Person seines Sohnes. Immer dann, wenn Gott sich offenbart, geschieht das durch Christus. Er ist sowohl das Wort als auch Gott selbst. Gottes Weisheit wird in dieser und auch in der neuen Schöpfung offenbar. Der Herr ist der Schöpfer, und deshalb kommt in Ihm die Weisheit Gottes zum Ausdruck. Wir sehen Ihn auf besondere Weise als die Weisheit in Sprüche 8 beschrieben. Gottes Kraft wird in Ihm offenbar.
Es gibt 32 Anspielungen im Neuen Testament auf die Sprüche. Neben den Aposteln hat der Herr selbst aus den Sprüchen zitiert auch darauf angespielt; zum Beispiel in Matthäus 7,26 (Spr 1,27-33) und Lukas 14,9 (Spr 25,6). Er hat in Form von Sprüchen (Gleichnissen) die Weisheit Gottes ausgesprochen. Außerdem ist Er der König; wir finden daher in den Sprüchen direkte prophetische Aussagen über das Friedensreich (2,21.22).
Die Sprüche enthalten sowohl Hinweise auf die direkte als auch auf die indirekte Regierung Gottes. Heute haben wir die indirekte Regierung Gottes („das Geheimnis Gottes“; Off 10,7). Er ist schon jetzt König und übt diese Regierung in indirekter Weise aus. Sein Reich besteht heutzutage aus allen Bekennern. Die wahren Jünger lassen sich von Ihm belehren.
Salomo ist besonders in seiner Jugend ein schönes Vorbild vom Herrn, als er König wurde und Gott um Weisheit bat. Das brauchte der Herr nicht. Doch auch Er nahm zu an Weisheit und Größe und an Gunst bei Gott und den Menschen (Lk 2).
Die Sprüche sind eine Erklärung oder Ausarbeitung und Vertiefung der Zehn Gebote, so wie das auch z. B. in Matthäus 5 bei den Worten des Herrn Jesus der Fall ist. Dort gibt der König seinen Jüngern Unterricht. Allerdings liegt den Belehrungen der Sprüche das Verhältnis des Vaters zum Sohn zugrunde (so wie der Meister den Jünger belehrt). Es gibt kein schöneres Verhältnis eines Jüngers zu seinem Lehrer, als wenn der Lehrer zugleich der Vater ist. Es ist ja das Verhältnis der Liebe.
Wenn man einmal die drei Bücher Salomos miteinander vergleicht, so sieht man Folgendes:
Hohelied – das innige Verhältnis zwischen Bräutigam und Braut
Sprüche – das Verhältnis zwischen Vater und Sohn
Prediger – der Jüngling, der gleichsam alle Unterweisungen seines Lehrers beiseiteschiebt, um zu sehen, ob er ohne sie auskommt; das ist aber nicht möglich.
3. Einteilung des gesamten Buches der Sprüche
1 | 1,1–6 | Einleitung: Titel und Absicht des Buches |
2 | 1,7–9,19 | Erste Sammlung von Sprüchen Salomos – Unterweisung in Form belehrender Gedichte |
3 | 10,1–22,16 | Zweite Sammlung von 375 kleinen aus zwei Sätzen bestehenden Gedichten (Distichen) |
4 | 22,17–24,22 | Erste Sammlung von Aussprüchen der Weisen, von Salomo gesammelt und aufgeschrieben |
5 | 24,23–34 | Zweite Sammlung von Aussprüchen der Weisen |
6 | 25,1–29,27 | Dritte Sammlung von Sprüchen Salomos, später von Hiskia und seinen Männern zusammengestellt |
7 | 30,1–33 | Aussprüche Agurs |
8 | 31,1–9 | Sprüche für Lemuel (Fürstenspiegel) |
9 | 31,10–31 | Lob der tüchtigen Hausfrau |
4. Einteilung der Kapitel 1–9 (angelehnt an H. Menge)
1 | 1,1–7 | Grundzüge der Weisheit Gottes in der Unterscheidung der sieben Begriffe für die Weisheit |
2 | 1,8–1,19 | Die praktische Auswirkung der Weisheit: Aufforderung zu williger Folgsamkeit – Warnung vor Verführung, besonders vor Teilnahme an Habsucht und Gewalttat |
3 | 1,20–32 | Aufruf der Weisheit zu williger Beachtung ihrer Gebote: Drohungen an die Widerstrebenden |
4 | 2,1–22 | Die Segnung des eifrigen Trachtens nach Weisheit |
5 | 3,1–35 | Einzelermahnungen und Lob der Weisheit
|
6 | 4,1–27 | Väterliche Ermahnung, nach der Weisheit zu streben und ihre Lehren zu befolgen |
7 | 5,1–23 | Warnung vor dem Verkehr mit Ehebrecherinnen – Lob des ehelichen Lebens |
8 | 6,1–19 | Warnung vor Bürgschaftsleistung, Trägheit, Falschheit und allem gottverhassten Wesen |
9 | 6,20–34 | Erneute Warnung vor dem Verkehr mit Ehebrecherinnen |
10 | 7,1–27 | Schilderung der Verführung zu ehebrecherischer Unzucht – Warnung vor ihren schlimmen Folgen |
11 | 8,1–21 | Einladung und Selbstempfehlung der Weisheit als Lehrmeisterin |
12 | 8,22–36 |
|
13 | 9,1–18 | Frau Weisheit und Frau Torheit laden zu Gast (V. 1–12) – die Einladung der Torheit (V. 13–18) |
5. Einteilung des Buches (Ger der Koning)
Einleitung (Spr 1,1--7)
Unterweisende Aussprüche (Spr 1,8 - 9,26)
Erste Serie von Sprüchen von Salomo (Spr 10,1 - 22,16)
Erster Anhang (Spr 22,17 - 24,22)
Zweiter Anhang (Spr 24,23.34)
Zweite Serie von Sprüchen von Salomo (Spr 25,1 - 29,27)
Erster Anhang: die Sprüche Agurs, des Sohnes Jakes (Spr 30,1-33)
Zweiter Anhang: die Worte für den König Lemuel (Spr 31,1-9)
Dritter Anhang: Loblied auf die Frau (Spr 31,10-31)
6. Kurze Zusammenfassung einiger wichtiger Begriffe (Verse 1–6)
Elberfelder | Menge | Engl. JND | Bedeutung |
Besonnenheit | Lebenskunst | discretion (reflection, sagacity) |
|
Einfältige | Unerfahrene | simple | im NT werden wir zur Einfalt aufgefordert. In den Sprüchen ausschließlich negativ |
Erkenntnis | Erkenntnis | knowledge | erworbene Einsicht – in praktischen Fragen schnell zu einer guten Entscheidung gelangen, mit Umsicht Wege abwägen; gescheit sein. |
Geradheit | Ehrenhaftigkeit | equity | Aufrichtigkeit im Denken und Handeln |
Gerechtigkeit | Gerechtigkeit | righteousness | das gerechte Handeln entsprechend den Anforderungen Gottes |
Kenntnis oder Erkenntnis |
Wissen | learning | o. Lehre (4,2) o. Zureden (7,21) – mit „Lehre“ übersetzt: die Lehre des Vaters (4,2); negativ gebraucht in 7,21 und übersetzt mit „bereden“. Die Hure überzeugt den Sohn durch eine böse Lehre. |
Klugheit | Klugheit | prudence | Klugheit brauchen Einfältige, Scharfsinnigkeit. |
Unterweisung | Zucht (= Gesittung) Erziehung | instruction (FN: correction, Warning, discipline) | vor allem im häuslichen Kreis – Erziehung, Zucht (11,3) – Züchtigung (13,24) – dieses Wort wird nach der Fußnote zu 19,20 oft mit „Zucht“ übersetzt. In 3,11 ist der Zusammenhang zwischen Unterweisung und Zucht sehr deutlich. Häufig ist es Züchtigung (negativ), meistens jedoch positiv: Erziehung, Korrektur, Warnung. In 13,24 wird dieses Wort in der negativen Bedeutung gebraucht. Zucht ist aber zuerst positiv. Wenn sie ergebnislos ist, wird die negative Zucht angewendet. |
Unterweisung, einsichtsvolle | Zucht (o. Bildung), die Besonnenheit verleiht | instruction of wisdom (o. intelligence) | vgl. Punkt 2 |
Rat, weiser – im Hebr. ein Wort = (Fußnote: Steuerungen, Verhaltensregeln, weise Lenkung) | Lebensklugheit | wise counsels | o. Führung (11,14) – auch: weise Überlegung – negativ (12,5) = schlechte Verhaltensregeln. vgl. 20,18: [weise] Überlegung. Auch im Sinne von Intelligenz – im Hebr. nur ein Wort, und zwar in der Mehrzahl: Steuerungen, Verhaltensregeln, weise Lenkungen. In 11,14 mit „Führung“ übersetzt. Ein modernes westliches Wort hierfür ist „Intelligenz“. Unter der Furcht des Herrn gibt die Intelligenz hervorragende Ergebnisse. |
Recht | Sittlichkeit | judgment | die Rechte Gottes – das gerechte Handeln des Menschen, der sich Gott unterwirft |
Verstand | Verständnis | understanding | Einsicht, Klugheit (23,4) meistens mit „Verstand, Verständnis“ übersetzt, in 23,4 mit „Klugheit“. Hier sieht man, dass dieses Wort sowohl positiv als auch negativ benutzt wird. Gegründet auf eine entsprechende Betrachtung, um zwischen Dingen zu unterscheiden, die unterschiedlich sind, insbesondere Gut und Böse. |
Weisheit | Weisheit | wisdom | Weisheit im täglichen Leben, gegründet auf die Furcht des Herrn – gottesfürchtige, fromme, praktische Lebenserfahrung; Erkenntnis über den Weg, den ein Mensch in dieser Welt zu gehen hat. Teilweise einfach „Fähigkeit“ wie in 2. Mose 35 im Blick auf das Verarbeiten von Ziegenhaar benutzt. Die Fähigkeit, den richtigen Weg durch dieses Leben und durch diese Welt zu gehen. Das Wort hängt zusammen mit „erfahren“ oder „geschickt“. |
Wir finden die Begriffe fast alle wieder in Bezug auf den Herrn Jesus als Messias in Jesaja 11,1-5. Nach Sprüche 1,3 empfängt der Sohn durch die einsichtsvolle Unterweisung „Gerechtigkeit und Recht und Geradheit“. Genau das ist der Charakter des Gerichtes, das der Herr Jesus als König ausüben wird: „... und er wird die Geringen richten in Gerechtigkeit, und den Demütigen des Landes Recht sprechen in Geradheit“ (Jes 11,4). Und vor allem: „Sein Wohlgefallen wird sein an der Furcht des Herrn.“ Diese Furcht des Herrn ist nach Kapitel 1,7 der Anfang der Erkenntnis.
7. Die Furcht des Herrn im Buch der Sprüche
Kapitel | Vers |
1,7 | Die Furcht des Herrn ist der Erkenntnis Anfang; die Narren verachten Weisheit und Unterweisung. |
1,29 | darum, dass sie Erkenntnis gehasst und die Furcht des Herrn nicht erwählt, |
2,5 | dann wirst du die Furcht des Herrn verstehen und die Erkenntnis Gottes finden. |
8,13 | Die Furcht des Herrn ist: das Böse hassen. Hoffart und Hochmut und den Weg des Bösen und den Mund der Verkehrtheit hasse ich. |
9,10 | Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang; und die Erkenntnis des Heiligen ist Verstand. |
10,27 | Die Furcht des Herrn mehrt die Tage, aber die Jahre der Gesetzlosen werden verkürzt. |
14,26 | In der Furcht des Herrn ist ein starkes Vertrauen, und seine Kinder haben eine Zuflucht. |
14,27 | Die Furcht des Herrn ist ein Born des Lebens, um zu entgehen den Fallstricken des Todes. |
15,16 | Besser wenig mit der Furcht des Herrn, als ein großer Schatz und Unruhe dabei. |
15,33 | Die Furcht des Herrn ist Unterweisung zur Weisheit, und der Ehre geht Demut voraus. |
16,6 | Durch Güte und Wahrheit wird die Missetat gesühnt, und durch die Furcht des Herrn weicht man vom Bösen. |
19,23 | Die Furcht des Herrn ist zum Leben; und gesättigt verbringt man die Nacht, wird nicht heimgesucht vom Übel. |
22,4 | Die Folge der Demut und der Furcht des Herrn ist Reichtum und Ehre und Leben. |
23,17 | Dein Herz beneide nicht die Sünder, sondern beeifere sich jeden Tag um die Furcht des Herrn. |
8. Benutzte Literatur
Darby, J. N., Betrachtungen über das Wort Gottes
de Koning, Ger, Die Sprüche – ausgelegt & angewandt, Lychen (Daniel-Verlag). Eine sehr ausführliche Vers-für-Vers-Auslegung; Download hier:
Kelly, William, Das Buch der Sprüche auf https://biblische-lehre-wm.de/wp-content/uploads/AT-20-Sprueche-WKelly-D.pdf
Rossier, Henry, Betrachtungen über das Buch der Sprüche, Neustadt (Ernst-Paulus-Verlag)
Kapitel 1
Einleitung
Die Verse 1‒6 sind eine Einführung in das gesamte Buch der Sprüche.
In den Sprüchen sehen wir die Güte Gottes und seine Weisheit für den Menschen, das ist die Weisheit von oben (Jak 3,17).
Wer den optimalen Nutzen aus diesem Buch ziehen will, muss in Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus leben.
Einteilung1
Die Sprüche und der Verfasser (V. 1)
Weisheit kennenlernen und Worte verstehen (V. 2)
Unterweisung, Gerechtigkeit, Recht und Geradheit empfangen (V. 3)
Klugheit, Erkenntnis und Besonnenheit (V. 4)
Weise und verständig (V. 5)
Sprüche, Sprichwort, Worte und Rätsel (V. 6)
Die Furcht des Herrn (V. 7)
Das Hören wird belohnt (V. 8.9)
Falschen Umgang meiden (V. 10‒19)
Die Weisheit ruft (V. 20‒23)
Die Folgen, wenn man nicht hört (V. 24‒32)
Vers 1
Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel: Zu dem Wort Sprüche siehe die Einleitung. Salomo war der Sohn Davids, der König von Israel. Gott hat Salomo als König dieses Volkes vorgesehen.
Salomo: Salomo ist der Verfasser dieses Buches, es gibt aber auch Sprüche von anderen Dichtern (Kap. 30 und 31). Salomo hat 3000 Sprüche ausgesprochen (1Kön 4,32). Die Sprüche selbst enthalten ungefähr 800 Sprüche. Der Name Salomo bedeutet „Friede“. Salomo war König und Lehrer. Das Buch der Sprüche wird eine wichtige Bedeutung im tausendjährigen Friedensreich haben. Viele Stellen, die vom König sprechen, sind deutliche Hinweise auf den Herrn Jesus.
1 Die Einteilungen in diesem Buch sind angelehnt an Ger de Koning, Das Buch der Sprüche, Lychen (Daniel-Verlag), erscheint im Lauf des Jahres 2020.↩︎