Einleitung
Die Psalm 42; 43 haben gezeigt, wie das Volk außerhalb des Landes in großer Bedrängnis sein wird. Dieser Psalm setzt die Beschreibung der großen Not fort (V. 1–8). Sie werden entsetzlich verfolgt und wie Schafe hingeschlachtet (V. 9–22). Wie lange (V. 23–26)?
Dieser Psalm entwirft ein vollständiges und lebendiges Bild vom Zustand der Nationen, wie dieser sich im Bewusstsein des Überrests darstellt. Mit ihren Ohren haben sie gehört; der Glaube ruht in dem Gedanken an all die herrlichen Rettungen, die Gott in früher Zeit gewirkt hatte, und erinnert sich, wie Er durch seine Macht und nicht durch ihre Macht, sein Volk in den Besitz des Landes gebracht hatte (V. 1–8). In den Versen 9–22 wird ihr jetziger Zustand geschildert. Sie sind verworfen und zerstreut. Der Feind und der Rachgierige befinden sich unter ihnen; sie sind unter die Nationen zerstreut, von Gott für ein Geringes verkauft (V. 13). Dennoch haben sie sich in keiner Weise von ihrer Rechtschaffenheit abgewandt. Im Gegenteil, um seinetwillen werden sie getötet den ganzen Tag und sind wie Schlachtschafe geachtet. Beachte, dass sie sich grundsätzlich in dieser Stellung befinden von dem Augenblick an, da der Messias verworfen wurde (vgl. Röm 8,36).
In den Versen 23–26 rufen sie zu Gott, dass Er erwachen und sie um seiner Güte willen erlösen möge. Warum sollte Er sie für immer vergessen? Auch in diesem Psalm wird der Name „Herr“ nicht erwähnt, sondern wird von „Gott“ gesprochen, weil die Treuen sich außerhalb Jerusalems befinden (JND).
Einteilung
Überschrift (V. 1)
Gott Handeln zur Errettung in der Vergangenheit (V. 2‒5)
Gott wird auch jetzt helfen (V. 6‒9)
Die große Drangsal des Volkes (V. 10‒17)
Der äußeren Not folgt die innere Not (V. 18‒23)
Gott möge aufstehen (V. 24‒27)
Vers 1
Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs, ein Maskil {d. i. viell. Unterweisung, o. Lehrgedicht}: Wieder ein Psalm von den Söhnen Korahs, ein Maskil = Unterweisung. Siehe die Kantate Ich hatte viel Bekümmernis (BWV 21, Vol. 14).
Gott, mit unseren Ohren haben wir gehört, unsere Väter haben uns erzählt die Großtat, die du gewirkt hast in ihren Tagen, in den Tagen der Vorzeit: Denken die Söhne Korahs an die Befreiung aus Ägypten? Welche großen Zeichen und Wunder hat Gott da getan. Sie denken vor allem an die Besitznahme des Landes.