Behandelter Abschnitt Neh 9,1-2
Einleitung
Der 24. Tag folgt auf den Abschluss der Feste des Herrn
Dieses Gebet gehört mit zu den längsten in der Bibel; es dauert etwa acht Minuten.
Einteilung
Fasten, Bibellese und Buße durch Gebet (V. 1‒4)
Das Lob Gottes wegen seiner wunderbaren Machttaten (V. 5‒15)
Die Sünde des Volkes in der Wüste und bei der Besitznahme des Landes (V. 16‒25)
Die Sünde des Volkes im Land und Verachtung der Propheten (V. 26‒31)
Bitte um Gnade unter Berücksichtigung aller Leiden in der Gefangenschaft (V. 32‒37)
Verse 1.2
Und am vierundzwanzigsten Tag dieses Monats versammelten sich die Kinder Israel unter Fasten und in Sacktuch gekleidet und mit Erde auf ihren Häuptern. 2 Und die Nachkommen Israels sonderten sich ab von allen Kindern der Fremde; und sie traten hin und bekannten ihre Sünden und die Ungerechtigkeiten ihrer Väter: Jetzt erst, nach der Freude des Laubhüttenfests, findet ein echtes Fasten statt. Sie holen gleichsam den großen Versöhnungstag nach. Die Folge ist Absonderung von allen Fremden (4Mo 25; Ri 3,6; 1Kön 11; Esra 9-10).
In Sacktuch gekleidet: Außerdem fasten sie und bekennen ihre eigenen Sünden, dann die Ungerechtigkeiten ihrer Väter. Das ist eine sehr wichtige Reihenfolge. Hier findet man nichts davon, dass sie Briefe geschrieben oder Versprechen abgegeben hätten. Sie haben das Wort gelesen und ihre Sünden bekannt. Welchen Sinn haben alle Glaubensbekenntnisse, alle Briefe, alle Versprechen? Es ist auch für uns wichtig, dass wir die Kraft aus der Freude am Wort Gottes und der Gemeinschaft mit dem Herrn empfangen. Es ist hier fast wie ein Beerdigungstag, wie eine Trauerfeier. Sind wir wirklich mit Christus gestorben (Röm 6,4)? Wir finden hier das Bekennen von Sünden und echte Absonderung.
Von allen Kindern der Fremde: Das ist für uns 2. Timotheus 2. Kinder Gottes müssen mit der Ungerechtigkeit brechen, damit sie Gefäße zur Ehre werden. Aber es darf keine Absonderung in pharisäischer Gesinnung sein. Diese Gesinnung macht der Herr Jesus im Lukasevangelium offenbar:
Der Pharisäer trat hin und betete bei sich selbst so: O Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die Übrigen der Menschen: Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche, ich verzehnte alles, was ich erwerbe. Der Zöllner aber, von fern stehend, wollte nicht einmal die Augen zum Himmel erheben, sondern schlug sich an die Brust und sprach: O Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig! (Lk 18,11‒13).
Ungerechtigkeiten ihrer Väter: Wir wollen nicht auf unsere Väter herabsehen, aber auch nicht stolz auf sie sein. Traditionen, die sich nicht auf das Wort Gottes gründen, sollten wir ablegen. Wir wollen uns von Herzen unter ihre Sünden stellen und sie bekennen.