Behandelter Abschnitt 2Kön 5,2-3
Und die Syrer waren in Streifscharen ausgezogen und hatten aus dem Land Israel ein junges Mädchen gefangen weggeführt, und sie diente der Frau Naamans. 3 Und sie sprach zu ihrer Herrin: Ach, wäre doch mein Herr vor dem Propheten, der in Samaria wohnt! Dann würde er ihn von seinem Aussatz befreien: Der Name des Mädchens ist nicht bekannt. Ihr Handeln ist wichtig, nicht ihr Name. Die Streifscharen der Syrer hatten es geraubt (= Menschenraub war nach dem Gesetz verboten).
Junges Mädchen: Naaman war großer Held, das Mädchen war jung, aber gottesfürchtig; es machte einen guten, vertrauenswürdigen Eindruck. Es widersetzte sich nicht seiner Gefangennahme. Es war ein eindrucksvolles Zeugnis im Haus des Heerobersten. Man schenkte seinen Aussagen Glauben. Obwohl das Mädchen eine Gefangene war, legte sie doch ein Zeugnis ab. Es hatte keine Rachegedanken. Aber sie hatte Glauben. Von diesem Mädchen können wir viel lernen. Es ist ein leuchtendes Beispiel für einen großen Glauben, und das in jungen Jahren. Dieser Glaube kann Ältere beschämen. Auf diese Weise wurde das junge Mädchen zum Segen für den Heerobersten. Gott war es, der sich dieses Mädchen zubereitet hatte.
So war auch Joseph im Gefängnis in Ägypten ein Zeugnis, ebenfalls Paulus, als er im Gefängnis war. Er war viel reicher als der König Agrippa, vor dem er stand (Apg 26). Wären auch wir ein Zeugnis, wenn wir uns im Gefängnis befänden? Die Juden werden ebenfalls gefangen und werden, doch dann ein großartiges Zeugnis ablegen (Mt 10,17‒19).
Dann würde er ihn von seinem Aussatz befreien: Das ist Evangelium: Das Mädchen wünscht sich, dass ihr Herr gesund wird. Doch Aussatz ist unheilbar. Sie meint, dass der Prophet Naaman weiterhelfen könne. Er könne ihn von seinem Aussatz befreien. Das kann der Prophet natürlich nicht, doch sie ist der Anlass, dass der Heeroberste sich schließlich aufmacht. Hatte sie je erlebt, dass in Israel jemand vom Aussatz befreit worden war? Nein, es gab viele Aussätzige in Israel, doch keiner wurde geheilt (Lk 4,27). Das Mädchen wusste jedoch, dass in Israel ein Mann Gottes war, der helfen konnte. Das ist Glaube an die Macht Gottes, die in Elisa wirkte; diesen Glauben hatte Gott im Leben Elisas bestätigt.