Behandelter Abschnitt 2Kön 4,
Einleitung
Die nun folgenden Kapitel beschreiben eine Reihe von Wundern, die Elisa in der Kraft des Heiligen Geistes vollbrachte. Insgesamt sind es bis Kapitel 6,7 sieben Wunder, die Segen gebracht haben, und ein Wunder, durch das Gehasi an Aussatz erkrankte. Die sieben Wunder geschahen hauptsächlich unter den Söhnen der Propheten – dadurch wird der Dienst Elisas unter dem Volk deutlich. Es war ein Dienst der Gnade, mit Ausnahme des Gerichts. Die Wunder geschahen mehr im Verborgenen, an einigen Personen. Elisa diente unter den Siebentausend.4
In Kapitel 4 haben wir bereits fünf der acht Wunder.
Nun wirkt der Geist Gottes im Überrest des Volkes in Israel. So wirkt Er auch heute in den Gläubigen, die dem Wort Gottes folgen und ein Zeugnis von der Gnade ablegen.
Im vorigen Kapitel sprach Elisa mit Königen. Hier beschäftigt er sich mit der Not einer einzelnen Witwe. Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person.
Einteilung
Die verschuldete Witwe, ihre Söhne und der Ölkrug (V. 1–7)
Elisa verheißt der Sunamitin einen Sohn (V. 8–17)
Der Tod des Knaben – die Mutter geht zu Elisa (V. 18–25)
Elisa begibt sich in das Haus der Mutter (V. 25–32)
Wiederbelebung des Knaben (V. 33–37)
Der Tod im Topf und das Wunder der Speisung (V. 38–44)
Vers 1
Und eine Frau von den Frauen der Söhne der Propheten schrie zu Elisa und sprach: Dein Knecht, mein Mann, ist gestorben, und du weißt ja, dass dein Knecht den Herrn fürchtete; und der Schuldherr ist gekommen, um sich meine beiden Knaben zu Knechten zu nehmen: Bei dieser Witwe finden wir das Wunder der Vermehrung des Öls. Der Mann, der Ernährer des Hauses, war gestorben. Das war eine schwere Notlage. Dazu kam, dass die Familie sehr verschuldet war.
Witwen: Gott hatte öfter verheißen, dass Er für die Witwen
und Waisen sorgen würde, besonders wenn die Gefahr bestand, dass sie
bedrückt würden (2Mo 22,21-27; 5Mo 24,17-22; 27,19). Gott ist der
Richter der Witwen und der Vater der Waisen (
Söhne der Propheten: Der Mann dieser Frau gehörte zu den Söhnen der Propheten. Vielleicht suchte sie deshalb bei Elisa Hilfe. Elisa nahm sich besonders der Prophetenschulen an. Nannte die Witwe ihren Mann deshalb den Knecht Elisas? Die Schulen waren bereits in der Zeit Samuels entstanden (1Sam 19,20).
Schrie zu Elisa: Die Witwe tut das einzig Richtige. Sie legt Elisa die notvolle Situation dar. Elisa kannte den Mann wohl. Auch wusste sie, dass er den Herrn fürchtete. Auch sie fürchtete den Herrn, sonst hätte sie sich nicht an Elisa gewandt.
Schuldherr: Nach dem Tod des Mannes kam der Schuldherr. Er bestand berechtigterweise auf seiner Forderung. Er wollte die beiden Söhne zu Knechten (Sklaven) machen. Das war nicht recht. Das durfte er bei Israeliten nicht tun (2Mo 21,1-6; 3Mo 25). Der Schuldherr hielt Schuldherr sich nicht an das Wort Gottes (vgl. Jer 34,14). Auch heute gibt es die Gefahr der Unterdrückung unter dem Volk Gottes. Hirten weiden sich selbst, statt die Herde zu weiden (Hes 34,1-4). Doch Gott kümmert sich selbst um die Seinen. Er ist ein guter Hirte. So wie Gott damals der Witwe das Öl nicht ausgehen ließ, so versorgt der Herr Jesus auch heute seine Schafe (Phil 4,19).
Der Zustand der Frau war für den Überrest kennzeichnend, sie war arm und hungrig. Diese Menschen waren nicht besser dran als die Menschen in Israel im Allgemeinen. Der Überrest hat jedoch den Mann Gottes in seiner Mitte, das ist ein gewaltiger Unterschied! Mann Gottes kommt in Bezug aus Elisa 22-mal vor.
4 Wie haben hier eine Parallele zum Neuen Testament: Johannes der Täufer trat öffentlich auf und kündigte auch Gericht an, wohingegen der Herr Jesus sich im Allgemeinen mit vielen einzelnen Personen beschäftigte.↩︎
Es geht bei den drei Wundern in diesen Kapiteln um den Tod 1. Der Mann der verschuldeten Witwe stirbt. 2. Der Sohn der Sunamitin stirbt. 3. Der Tod ist im Topf. |