Einleitung
Nun folgt ein großartiges und eindrucksvolles Kapitel aus dem Leben Elias. Hier finden wir auch die Himmelfahrt des Elia.
Elisa begleitet Elia auf seiner letzten Reise, die mit der Himmelfahrt endet: Von Gilgal nach Bethel, von Bethel nach Jericho, von Jericho über den Jordan. ‒ Mit diesen vier Orten stehen wichtige Belehrungen in Verbindung, die wir kennenlernen sollten, damit wir unseren Blick zu dem emporheben, der dort zur Rechten Gottes ist.
Elia ist ein Vorbild von dem Herrn Jesus, der nach vollbrachtem Werk zum Himmel aufgefahren ist und den Platz zur Rechen Gottes eingenommen hat. Andererseits finden wir hier die Wahrheit, dass der Heilige Geist in den Gläubigen wohnt, die die Versammlung der Erstgeborenen bilden (Heb 12,23). Sie haben ein doppeltes Erbteil empfangen (ein zweifaches Teil; vgl. 5Mo 21,17).
Israel war zu dieser Zeit im schlimmsten Niedergang, wie wir es heute in der Christenheit finden. In dieser Zeit gab es einen treuen Zeugen, der um die Himmelfahrt Elias wusste. Das war Elisa, der geistliche Einsicht in diese Wahrheit hatte. Auch wir haben es mit einem verherrlichten Christus zu tun, der alle Autorität hat (Mt 28,18). Ist das auch Realität in unserem Leben als Christen?
Elisa ist ein Vorbild des Geistes Gottes, der nach vollbrachtem Werk auf die Erde gekommen ist, um hier mächtig in Gnade zu wirken, und zwar durch die Gläubigen.
Einteilung
Elia auf der Wanderung mit seinem treuen Diener Elisa (V. 1–8)
Elias Abschied von Elisa und seine Himmelfahrt (V. 9–12)
Elisas Rückkehr über den Jordan nach Jericho – Elia wird nicht gefunden (V. 13–18)
Erstes Auftreten Elias: Das Wunder am ungesunden Wasser bei Jericho (V. 19–22)
Der Prophet Elisa: Elisa bei den bösen Jungen von Bethel (V. 23–25)
Vers 1
Und es geschah, als der Herr den Elia im Sturmwind zum Himmel auffahren ließ, da gingen Elia und Elisa von Gilgal weg: Elia und Elisa gehen gemeinsam von Gilgal nach Bethel, von dort nach Jericho und schließlich zum Jordan. Der erste Satz in diesem Kapitel macht uns deutlich, worum es in diesem erhabenen Kapitel geht. In 1. Könige 19 haben wir von Elia gelesen, dass er sterben wollte. Es war nicht nach den Gedanken Gottes, dass Elia damals starb: Im Gegenteil! – Er sollte zum Himmel auffahren. Er sollte den Tod überhaupt nicht sehen!
Auffahren: Der Herr Jesus würde zwar sterben, aber dennoch zum Himmel hinauffahren. Elia ist ein Bild vom Herrn Jesus. So lesen wir erneut in Lukas 9: „Es geschah aber, als sich die Tage seiner Aufnahme erfüllten, dass er sein Angesicht feststellte, nach Jerusalem zu gehen“ (V. 51). Diese Aufnahme finden wir erst in Lukas 24,50‒52:
Er führte sie aber hinaus bis nach Bethanien und hob seine Hände auf und segnete sie. Und es geschah, während er sie segnete, dass er von ihnen schied und hinaufgetragen wurde in den Himmel. Und sie warfen sich vor ihm nieder und kehrten nach Jerusalem zurück mit großer Freude.
Das Werk des Herrn Jesus und sein Sterben auf dem Kreuz, müssen wir im Licht seiner danach stattfindenden Aufnahme sehen. Dort würde Er zur Rechten Gottes sitzen. ‒ Von Henoch heißt es nicht, dass er zum Himmel auffuhr. Von ihm heißt es lediglich, dass Gott ihn wegnahm. Allerdings heißt es im Neuen Testament, dass er entrückt wurde (Heb 11,5.6).
Christentum hat es mit einem verherrlichten Menschen im Himmel zu tun. Was weiß die Christenheit im Allgemeinen heute davon? Christus ist gestorben und auferstanden (1Thes 4,14). Und Er hat seinen Geist auf die Erde gesandt, damit dieser in jedem Gläubigen wohne. Der aufgefahrene Herr hat ein zweifaches Teil seines Geistes hiergelassen (vgl. Joh 14,12), dargestellt in Elisa. Im Judentum wohnte Gott im Himmel und der Mensch auf der Erde (Ps 115,16). Im Christentum wohnt ein verherrlichter Mensch im Himmel und Gott, der Heilige Geist, auf der Erde. Er wohnt hier, und zwar in der Versammlung der Erstgeborenen.
Ein Erstgeborener bekam ein doppeltes Erbteil (5Mo 21,17). Die Bildersprache des Alten Testaments zeigt uns, wie wir die Wahrheit des Neuen Testamentes verwirklichen können. Hier in 2. Könige befinden wir uns in den Tagen des großen Niedergangs. Dunklere Tage als damals hat es in Israel kaum gegeben. In unseren dunklen Tagen, in denen wir leben, geht es um die Frage, inwieweit diese Dinge eine lebendige Realität in unserem Leben sind. Elisa sollte das zweifache Teil des Geistes nur dann bekommen, wenn er beobachten würde, wie Elia zum Himmel auffahren würde. Die Frage ist: Was haben wir mit unseren erleuchteten des Herzens davon gesehen? Was bedeutet diese Wahrheit in unserem Leben?