Einleitung
Der moralische Charakter Judas wird in diesem Kapitel deutlich: seine sittliche Verdorbenheit. Das ist prophetisch die Geschichte der beiden Stämme Juda und Benjamin (vgl. Ri 17-21). Tamar ist in gewisser Hinsicht ein Bild Israels in Gerechtigkeit. Sie verlangt danach, Nachkommenschaft hervorzubringen. Doch auch Tamar sündigt, indem sie Nachkommen durch Hurerei erwirbt.
In Kapitel 37 war Juda für Joseph eingetreten, so dass Joseph an die Midianiter verkauft wurde (V. 26–28).
Einteilung
Juda zieht zu Adullam und heiratet Schua (V. 1.2)
Sie bekommen drei Söhne, wovon zwei sehr böse sind (V. 3‒10)
Gers Witwe Tamar soll Witwe bleiben bis Schela groß ist (V. 11)
Tamar verkleidet sich als Prostituierte ‒ Juda geht zu ihr ein (V. 12‒23)
Tamar wird schwanger und gebiert zwei Söhne: Perez und Serach (V. 24‒30)
Vers 1
Und es geschah zu jener Zeit, dass Juda von seinen Brüdern hinabzog und zu einem Mann von Adullam einkehrte, mit Namen Hira: wörtl. „sich löste, abzog, trennte“. Juda entfernt sich von seinen Brüdern und knüpft eine Freundschaft mit einem kanaanitischen Mann an. In Kapitel 37 sehen wir ihn zusammen mit seinen Brüdern. Juda wurde mit schuldig am Verkauf Josephs. Man schätzt, dass Juda etwa drei Jahre älter war als Joseph (Keil).
Einkehrte: eig. schlug sein Zelt auf. In der Nähe Adullams, so dass er nachbarliche Kontakte unterhielt.