Behandelter Abschnitt 1Mo 28,1-2
Einleitung
Nun beginnt die Geschichte Jakobs. Sein Charakter ist in den vorhergehenden Kapiteln zur Genüge deutlich geworden. Der Anlass seiner Flucht ist die Morddrohung Esaus, ihn nach dem Tod seines Vaters umzubringen. Jakob muss sich den nun folgenden Weg selbst zuschreiben.
Allerdings bekommt er den Segen seiner Eltern für seine Brautschau.
Andererseits wird Jakob zum Flüchtling (zwanzig Jahre außerhalb des Landes!) und ist darin ein Bild vom Volk Israel, das sich später außerhalb des Landes befinden würde. Abraham zog im Land der Verheißung umher – Jakob außerhalb des Landes. Abraham wandelte mit Gott – Jakob wandelte nicht mit Gott, doch Gott war mit Jakob. Abraham hatte ein Zelt und einen Altar, Jakob hatte nichts von beidem. Er hatte keine Gemeinschaft mit Gott. Und doch war er ein Gläubiger, ein von neuem geborener Mensch.
Die Lebensjahre Jakobs sind:
Ereignis | Kapitel | Alter |
Ankunft bei Laban | 29,9–14 | 77 |
Hochzeit mit Lea und Rahel | 29,21–28 | 84 |
Ende des Dienstes bei Laban | 29,30; 31,38.41 | 97 |
Isaaks Tod | 35,28 | 120 |
Jakobs Ankunft in Ägypten | 46,28–34 | 130 |
Jakob stirbt in Ägypten | 49 | 147 |
Ereignis | Bibelstelle | Alter |
---|---|---|
Jakobs Sterbealter | 1Mo 47,28 | 147 |
Jakobs Alter bei seiner Ankunft in Ägypten; zu diesem Zeitpunkt war Joseph 39 Jahre alt | 1Mo 47,9 | 130 |
Joseph stand vor dem Pharao im Alter von 30 Jahren dazu 7 fette Jahre, dazu 2 Jahre Hungersnot, insgesamt also 39 Jahre |
–39 | |
Jakob war zum Zeitpunkt der Geburt Josephs | 1Mo 30,25 | 91 |
Jakob hatte 7 Jahre zusätzlich für Rahel gedient | –7 | |
Jakobs Alter bei seiner Hochzeit | 84 |
Er wandelte nicht in Gemeinschaft mit Gott wie Abraham
Er blieb nicht im Land der Verheißung wie Isaak
Er floh außerhalb des Landes und wurde dort ein Fremder
Er stellte Gott Bedingungen, obwohl Gott ihm bereits Verheißungen gegeben hatte (V. 20)
Er hatte keinen Altar in der Fremde
Er kam unter die Zucht Gottes (28,12)
Er hatte eine Erscheinung Gottes im Traum
Er bekam Segnungen für seine irdischen Nachkommen (hier geht es nicht um Christus)
Er begegnete Engeln in den Regierungswegen Gottes
Einteilung
Issak entlässt Jakob mit Segen nach Paddan-Aram (V. 1‒5)
Esau nimmt sich zusätzlich eine Tochter Ismaels zur Frau (V. 6‒9)
Jakob kommt nach Bethel und träumt von der Himmelsleiter (V. 10‒22)
Verse 1.2
Und Isaak rief Jakob und segnete ihn; und er gebot ihm und sprach zu ihm: Du sollst nicht eine Frau nehmen von den Töchtern Kanaans. 2 Mach dich auf, geh nach Paddan-Aram, zum Haus Bethuels, des Vaters deiner Mutter; und nimm dir von dort eine Frau von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter: Isaak erinnert sich an seine Verpflichtung, seinem Sohn bei der Wahl einer Ehegefährtin eine Anweisung zu geben. Der Anlass ist allerdings die Morddrohung Esaus und die Klage Rebekkas bezüglich der beiden kanaanitischen Frauen Esaus im vorhergehenden Vers (27,46). Isaak fordert Jakob auf, zu seinem Schiegervater Bethuel zu gehen und sich eine Tochter seines Schwagers Laban zur Frau zu nehmen.