Einleitung
Jerusalem ist jetzt nicht nur der Regierungssitz des Königs, sondern soll auch der religiöse Mittelpunkt werden. Die Bundeslade ist der Thron des Herrn der Heerscharen. Die Regierung und die Bundeslade gehören untrennbar zusammen. Damit zeigt David, dass er sich der Herrschaft Gottes unterstellt. Die endgültige Erfüllung finden wir in Christus, in dem der dreieine Gott wohnt (Kol 1,19; 2,9).
Zion ist der zweite Berg ‒ nach dem Berg Sinai ‒, der eine wichtige Rolle spielt. Der eine ist der Berg des Gesetzes, der zweite der Berg Gnade (vgl. Heb 12,22). Die Macht Christi wird sich im Friedensreich aus Zion aus erstrecken (Ps 110,2; vgl. Ps 2,6, Ps 78; 132).
Das Priestertum verfiel mit Eli und seinen Söhnen (Ri 4). Seit der Zeit war die Lade nicht mehr in Silo, wo bis dahin das Heiligtum war. Gott stellt Silo nicht wieder her, sondern bewirkt durch David in Jerusalem einen neuen Ort des Gottesdienstes.
Zu der Zeit war Zadok Hoherpriester – gleichzeitig Abjathar, ein Sohn Ahitubs, aus dem Haus Eleasars (vgl. 1Chr 15,11-13). Er war Priester zur Zeit des Königtums Davids. Obwohl Abjathar in die Stellung des Hohenpriesters berufen war, wird Zadok manchmal vor ihm genannt. Abjathar wurde erst von Salomo beiseitegesetzt. Dann wurde Zadok der Hoherpriester (2Sam 8,17; 15,24-36; 17,15; 18,19-27; 19,11; 20,25; 1Kön 1,8-45; 2,35; 4,2.4; 1Chr 6,8.53;
Hes 40,46; 43,19; 44,15; 48,11 ).
Einteilung
Der misslungene Versuch, die Bundeslade nach Zion zu holen (V. 1–11)
Feierliche Überführung der Bundeslade ‒ Opfer- und Dankfest des Volkes (V. 12‒19)
Davids edles Verhalten gegenüber Michal (V. 20‒23)
Vers 1
Und David versammelte wieder alle Auserlesenen in Israel, 30 000 Mann: Die Auserlesenen sind alle führende Männer im Volk Israel. Jetzt geht es nicht um die Feinde (Kap. 5), sondern um die Bundeslade. Wenn es um die Bundeslade geht, müssen sie alle Auserlesenen dabei sein, sie sollen das miterleben (vgl. Jer 7,12-15).