Behandelter Abschnitt 2Tim 2,17-18
Verse 17 und 18: Ein weiteres schreckliches Ergebnis des Fortschreitens der ungöttlichen Geschwätze und der Gottlosigkeit wird das Zerstören der lebenswichtigen Wahrheiten des Christentums in den Gedanken und Sinnen der Menschen sein, denn wir lesen, dass das Wort dieser ungöttlichen Schwätzer um sich fressen wird wie ein Krebs, der die lebensnotwendigen Gewebszellen des Körpers frisst und zerstört.
So verfolgt der Apostel mit göttlichem Geschick Schritt für Schritt das Zunehmen des Bösen, durch welches das Christentum verdorben worden ist: menschliche Spekulationen über Worte, die zu nichts nützlich sind; die Wortstreitereien entarten zu ungöttlichem und leerem Geschwätz; die immer weiter fortschreitenden ungöttlichen und leeren Geschwätze führen zu Gottlosigkeit; der äußerliche Zustand des christlichen Bekenntnisses sinkt zunehmend tiefer auf ein Niveau, auf dem der Mensch ohne Gottesfurcht handelt; der gottlose Wandel führt dazu, dem Menschen die großen lebenswichtigen Wahrheiten des Christentums zu zerstören und sie ihm zu rauben.
Um die Auswirkungen dieses Niedergangs und den bösen Zustand, in den das Christentum fallen würde zu zeigen, gibt der Apostel hier zwei ernste Beispiele. Hymenäus und Philetus, zwei Männer innerhalb des christlichen Bekenntnisses, verbreiteten Irrlehren.
Anstatt das Wort der Wahrheit recht zu teilen, waren sie von der Wahrheit abgeirrt. Sie lehrten, dass die Auferstehung schon geschehen sei. Augenscheinlich leugneten sie die Auferstehung nicht; sie scheinen sie vergeistigt zu haben und argumentierten nun, dass sie in gewisser Weise schon stattgefunden hatte. Eine solche Irrlehre ist nicht so leicht auszuräumen, wie wilde und unausgegorene Spekulationen verantwortungsloser Fanatiker.
Wie völlig haltlos diese Irrlehre auch sein mag, der Apostel sah im Voraus, dass sie die bekennende Kirche verderben und wie ein Krebs wirken würde. Es ist auch nicht schwer zu erkennen, dass es bei solchen, die diese Irrlehre in sich aufnehmen, den Glauben zerstören wird. Wenn die Auferstehung tatsächlich schon geschehen ist, ist es offensichtlich, dass die Heiligen ihren endgültigen Zustand erreicht haben, während sie noch auf der Erde sind.
Dies hat zum Ergebnis, dass die Kirche damit aufhört, auf das Kommen des Herrn zu warten, die Wahrheit von ihrer himmlischen Bestimmung vergisst und ihren Fremdlings- und Pilgrimscharakter aufgibt. Nachdem die Kirche ihren himmlischen Charakter verloren hat, ist sie auf der Erde sesshaft geworden und hat eine Stellung als Teil des Systems der Umgestaltung, Verbesserung und Regierung dieser Welt eingenommen.
Wenn dieses Ziel erreicht ist, ist das Werk Satans getan, und er wird seine Werkzeuge nicht länger anleiten, diese besondere Irrlehre zu betonen. Heutzutage wird es niemanden geben, der den Versuch unternehmen würde, zu lehren, dass die Auferstehung schon geschehen sei; aber die Folgen dieser ausgefallenen Irrlehre bleiben bestehen und können in dem christlichen Bekenntnis vollständig entwickelt gesehen werden.
Die Verfassung und Verwaltung, die religiösen Bemühungen und der missionarische Eifer des bekennenden Christentums betrachten es als völlig selbstverständlich, dass die Kirche hier ihre endgültige Heimat hat. Man versucht, die Welt zu verbessern und die Heiden zu zivilisieren, um aus dieser Welt einen anständigen und glücklichen Ort zu machen.