Vers 7: Nachdem Paulus von den Gaben gesprochen hat, die in besonderer Weise Einzelnen gegeben sind, geht er nun dazu über, Timotheus auf die Gabe hinzuweisen, die alle Gläubigen miteinander gemein haben. Gott gibt Einzelnen besondere Gaben für den Dienst des Wortes, aber Seinem ganzen Volk gibt Er den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. Es scheint hier kaum eine Anspielung auf den Heiligen Geist zu sein, obwohl die Gabe des Geistes indirekt darin einbegriffen ist.
Es ist vielmehr der Zustand und die Gesinnung des Gläubigen als Ergebnis der Wirksamkeit des Heiligen Geistes, und hat deshalb den Charakter des Geistes an sich, wie auch der Herr Jesus gesagt hat: „Was aus dem Geist geboren ist, ist Geist“ (Joh 3,6). Von Natur her mag Timotheus schüchtern und zurückhaltend in seiner Veranlagung gewesen sein, aber der Heilige Geist bewirkt nicht einen Geist der Furchtsamkeit, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
In den natürlichen Menschen können wir Kraft ohne Liebe finden, oder Liebe, die zu bloßer Sentimentalität verkümmert ist. Bei einem Christen, der unter der Leitung des Geistes steht, ist die Kraft verbunden mit der Liebe, und die Liebe drückt sich in der Besonnenheit aus.
Wie schwierig die Zeiten auch sein mögen, der Gläubige ist also gut ausgerüstet mit Kraft, um den Willen Gottes zu tun, um der Liebe Gottes Ausdruck zu geben, und um inmitten des Verfalls ein nüchternes Urteil walten zu lassen.