Behandelter Abschnitt 1Tim 5,11-13
Verse 11 bis 13: Die jüngeren Witwen sollen nicht in diese Liste aufgenommen werden. Diese auf die gleiche Art zu versorgen wie die wirklichen Witwen, würde dazu führen, dass sie Christus als ihren einzigen Herzensgegenstand vergessen und statt dessen nur noch den einen Wunsch hegen, wieder zu heiraten. Dadurch werden sie schuldig, da sie ihren ersten Glauben verworfen haben. Es ist also möglich, nicht nur unsere erste Liebe zu verlassen (Offg 2,4), sondern auch unseren ersten Glauben zu verwerfen, der am Anfang unseres Glaubenslebens Christus zum großen Gegenstand hatte.
Mehr noch, diese jüngeren Witwen in diese Liste aufzunehmen, würde sie nur zur Untätigkeit ermuntern und ein Fallstrick für sie bedeuten, denn ihre Untätigkeit und Müßiggang wird sie dazu verführen, als Geschwätzige und Vorwitzige von Haus zu Haus zu gehen. Ein Geschwätziger verbreitet Gerüchte und Tratsch zum Nachteil für andere; ein Vorwitziger mischt sich in fremde Angelegenheiten ein und äußert freimütig seine Ansichten über Dinge, die ihn gar nichts angehen. In keinem dieser Fälle ist da ein Gedanke vorhanden an Hilfe für die Bedürftigen oder ein Trachten danach, Verkehrte zurechtzubringen, sondern nur die Verwöhnung des Fleisches in seiner Vorliebe, Verleumdungen in Umlauf zu bringen.
Geschwätzige und Vorwitzige, denen es egal ist, ob sie etwas Falsches oder etwas Wahres weitersagen, reden in jedem Fall, was sich nicht geziemt. Salomo sagt: „Wer als Verleumder umhergeht, enthüllt das Geheimnis“(Spr 20,19), und weiter: „wer aber ein Narr ist, stürzt sich hinein“ (Spr 20,3).
Das Gesetz sagt: „Du sollst nicht als ein Verleumder unter deinen Völkern umhergehen“ (3Mo 19,16). Das Christentum warnt uns vor dem Umherlaufen von Haus zu Haus als Geschwätzige und Vorwitzige.