Die Ermahnung
„Also nun, Brüder, steht fest und haltet die Überlieferungen, die ihr gelehrt worden seid, sei es durch Wort oder durch unseren Brief“ (2,15).
Da wir nun, vom Herrn geliebte Brüder, auserwählt und berufen sind, die Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus zu besitzen, ermahnt uns der Apostel „festzustehen“ und „festzuhalten“. Nochmals sei angemerkt, dass diese Ermahnungen uns als Brüdern vorgestellt werden. Nur wenn wir als Brüder vereint miteinander umgehen, sind wir fähig, in gemeinschaftlicher Weise „festzustehen“ und „festzuhalten“.
Wenn wir aber „einander beißen und fressen“, so wie es die Versammlungen in Galatien taten, werden wir am Ende „voneinander verzehrt“ werden. Doch der Apostel sagt zu den Galatern: „Wenn wir“ nicht „einander fressen und beißen“ sondern „durch den Geist leben, so lasst uns auch durch den Geist wandeln.“ Dann werden wir nicht „voll eitler Ruhmsucht sein, indem wir einander herausfordern, einander beneiden“, sondern wir werden wie Brüder leben, die einer des anderen Lasten tragen (Gal 5,15.25.26; 6,1.2).
Als Brüder verbunden, werden wir dazu fähig sein, angesichts der Angriffe des Feindes „festzustehen“, sei es in Verfolgungen oder Drangsalen. Dann können wir auch die Belehrungen des Apostels „festhalten“. Zu den Thessalonichern kamen diese Belehrungen entweder mündlich oder schriftlich; für uns sind sie in den Briefen erhalten. Jede Anstrengung des Feindes hat zum Ziel, dass die Heiligen in den Schwierigkeiten „aufgeben“ und die Wahrheiten, die sie gelehrt worden sind, „aufgeben“.