„Denn du hast meine Seele vom Tod errettet, ja, meine Füße vom Sturz, damit ich vor dem Angesicht Gottes im Licht der Lebendigen wandle“ ( Ps 56,14).
Der gottesfürchtige Mensch, der in diesem Psalm spricht, steht Feinden gegenüber, die ihn den ganzen Tag bekämpfen, seine Worte verdrehen, seine Schritte hindern und auf seine Seele lauern (Ps 56,3.6.7). Trotz dieses Widerstands wendet sich der Psalmist an Gott und vertraut Ihm (Ps 56,2.4). Das Ergebnis ist, dass er von dem Feind gerettet wird und erkennt, dass Gott für ihn ist (Ps 56,10). Er wird befreit und „wandelt jetzt vor dem Angesicht Gottes im Licht der Lebendigen“ (Ps 56,14).
Die jungen Gläubigen in Thessalonich gehen durch ganz ähnliche Umstände und machen ähnliche Erfahrungen. Wie wir in Kapitel 3 gesehen haben, gehen diese Gläubigen durch Leiden und Drangsale, durch die der Feind sie von dem Weg des Glaubens abbewegen und zurück in die Welt ziehen möchte (3,3.5). In dieser Versuchung wenden sie sich jedoch an ihren Herrn und beweisen, dass sie trotz der Angriffe des Feindes „feststehen in dem Herrn“ (3,8). Während sie die Hilfe des Herrn erleben und von dem Versucher befreit werden, können sie unbeschwert vor Gott in dem Licht des Lebendigen ihren Weg gehen.
„Im Übrigen nun, Brüder, bitten und ermahnen wir euch im Herrn Jesus, wie ihr von uns empfangen habt, in welcher Weise ihr wandeln und Gott gefallen sollt, wie ihr auch wandelt, dass ihr reichlicher zunehmt“ (4,1).
Von den Versuchungen, die uns in Kapitel 3 beschrieben werden, führt der Apostel uns jetzt zu dem Weg des Glaubens, der in Kapitel 4 vorgestellt wird: Hier zeigt uns der Apostel, in welcher Weise wir wandeln und Gott gefallen sollen (vgl. V. 1).
Es werden vier große moralische Eigenschaften vorgestellt, die den Weg des Glaubens charakterisieren:
1. Heiligung vor Gott (4,1–8)
2. Liebe zueinander (4,9.10)
3. Gerechtigkeit gegenüber denen, die draußen sind (4,11.12)
4. Trost im Blick auf das Kommen des Herrn (4,13–18)