Behandelter Abschnitt 1Thes 3,6-8
In ganz ähnlicher Weise hat der Herr Jesus seine letzten Worte an seine Jünger gerichtet, als Er ihnen die Herrlichkeit des Vaterhauses vorstellte (Joh 14,1-3). Er würde dort hingehen, um die Jünger empfangen zu können. Nachdem Er die Herzen der Jünger mit dem Vaterhaus der Liebe ermuntert hat, sagt Er: „In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden“ (Joh 14,1-3; 16,33).
Wenn wir die Leiden im Licht der Herrlichkeit sehen, können wir mit dem Apostel sagen: „Denn das schnell vorübergehende Leichte unserer Trübsal bewirkt uns ein über jedes Maß hinausgehendes, ewiges Gewicht von Herrlichkeit“ (2Kor 4,17).
„Jetzt aber, da Timotheus von euch zu uns gekommen ist und uns die gute Botschaft von eurem Glauben und eurer Liebe verkündet hat und dass ihr uns allezeit in guter Erinnerung habt, indem euch sehr verlangt, uns zu sehen, wie auch uns euch: deswegen, Brüder, sind wir in all unserer Not und Drangsal euretwegen getröstet worden durch euren Glauben; denn jetzt leben wir, wenn ihr feststeht im Herrn“ (3,6–8).
Wir haben sowohl die Liebe des Apostels, die sich nach diesen Gläubigen sehnte (1,2), als auch den Hass des Feindes gesehen, der versuchte, die Gläubigen vom Weg des Glaubens abzubringen, um sie wieder zurück in die Welt zu ziehen. Hier sehen wir jetzt den Triumph der Gnade, die sie in diesen Leiden stärkte und befestigte.
Timotheus hat das Herz des Apostels mit dem Bericht über den Glauben und die Liebe der Thessalonicher sehr erfreut. Er brachte Paulus nicht die Nachricht, dass die Leiden der Thessalonicher vorüber seien oder die Prüfungen aufgehört hätten, sondern er berichtete, dass diese Gläubigen in diesen Leiden gestärkt wurden.
Als Petrus das Toben der Wellen sieht und zu sinken droht, streckt der Herr nicht seine Hand aus um die Wellen zu beruhigen, sondern um Petrus angesichts der Wellen zu stützen. So war es auch bei den Thessalonichern. Trotz ihrer Leiden blieb ihr Glaube zu ihrem Herrn fest und ihre Liebe zu dem Apostel erkaltete nicht.
Wenn wir mit Schwierigkeiten konfrontiert werden, ist es immer das Ziel des Feindes, unseren Glauben in den Herrn zu erschüttern. Wenn sich jedoch die Seele in den Leiden, die uns vom Herrn wegziehen möchten, zu dem Herrn hinwendet, ist der Feind besiegt und die Seele gewinnt durch die Vertiefung der Gemeinschaft mit dem Herrn einen großen Segen. Die Folge ist, dass seine Liebe und seine tragende Gnade viel tiefer empfunden wird.
So war es auch mit diesen Gläubigen. In ihren Leiden wenden sie sich an den Herrn, und können so trotz der Macht des Feindes im Herrn feststehen. Sie versuchen nicht, dem Feind in ihrer eigenen Kraft entgegenzutreten, sondern stehen fest im Herrn, wie es der Apostel auch den Gläubigen in Ephesus gegenüber ausdrückt: „Im Übrigen, [Brüder,] seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke“ (Eph 6,10). In einer Zeit, in der alle das Ihre suchen und nicht das, was Jesus Christi ist, schreibt der Apostel an die Philipper: „Steht fest im Herrn, Geliebte!“ (Phil 4,1).