Beschneidung ist das Abschneiden des Fleisches eines Mannes. Geistlicherweise zeigt die Beschneidung uns, dass im Tod Christi auch das Fleisch mit all seiner Sünde aus dem Blick Gottes hinweggebracht worden ist. Das tat Gott, ohne dass der Mensch hier irgendwie hätte eingreifen können. Es geht nicht um die Frage, etwas zu erlangen oder christliche Erfahrungen zu machen, auch wenn diese Wahrheit natürlich praktischerweise verwirklicht werden und auch die geistliche Erfahrung in dieser Verwirklichung sein muss. Denn wenn wir anerkennen, dass Gott mit dem Fleisch gehandelt und es am Kreuz verurteilt hat, dann muss es für uns klar sein, dass das Fleisch nicht über unser Leben regieren darf.
Taufe und Auferweckung
„Mit ihm begraben in der Taufe, in dem ihr auch mitauferweckt worden seid durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat“ (Vers12).
Von der Beschneidung geht der Apostel über zur Taufe. Darin wird die große Wahrheit ausgedrückt, dass wir mit Christus begraben worden sind. Durch das Begräbnis gerät ein Mensch aus dem Blickfeld. Das ist auch geistlicherweise wahr: Der „alte Mensch“ muss außerhalb jeden Blickfelds kommen. Es stellt die vollständige Trennung von dem „alten Menschen“ dar – das Leben mit all den Charaktereigenschaften, die uns als natürliche Menschen geprägt haben. Abraham sagt: Lasst mich „meine Tote begraben vor meinem Angesicht“ (1Mo 23,4).
Das, was tot ist, soll außerhalb des Gesichtsfelds der Lebenden gebracht werden. Wenn wir unsere Taufe geistlicherweise verwirklichen, leben wir als neue Menschen. Dann ist es schwierig für die Welt, und auch die Heiligen, etwas darüber zu sagen, was für Menschen wir vor unserer Bekehrung waren, als „alte Menschen“. Der „alte Mensch“, der mit Christus gekreuzigt worden ist, ist bei einem Christen, der die Taufe praktisch verwirklicht, dann außerhalb jeder Sichtweite.
In Kapitel 1 sind wir ermahnt worden, „würdig des Herrn zu allem Wohlgefallen“ unseren Lebenswandel zu führen. Wir sollen unter dem Auge des Herrn leben und seine Zustimmung in allem suchen. Dagegen sollten wir nicht darauf aus sein, wichtig vor Menschen zu sein oder die Zustimmung der Welt zu erhalten. Wenn unser Fleisch so außerhalb des Gesichtfeldes dieser Welt bewegen, wir also nicht das Rampenlicht suchen, werden wir wirkliche Zeugen Christi.