Der Apostel antwortet auf diese Gefahr von Philosophie, indem er diese im Blick auf drei Aspekte verurteilt.
Zuerst sagt er, dass diese menschliche Weisheit „nach der Überlieferung der Menschen“ ist und nicht das Ergebnis der Offenbarung Gottes. Aus diesem Grund schließt sie den Grundsatz des Glaubens aus. Denn die Lehren der Menschen haben weder etwas mit dem Glaubensgut noch mit dem Glaubensvertrauen auf Gott zu tun. Aussagen anzunehmen, weil Menschen sie gemacht haben, selbst wenn diese Überzeugungen richtig sind, haben nichts mit Glauben zu tun. „Glaube ist die Annahme eines göttlichen Zeugnisses durch die Seele“, sagte einmal Bruder John Nelson Darby.
Die Philosophie ist nach den Elementen dieser Welt. Daher kann sie durch die Welt auch wertgeschätzt werden. Da die Philosophie von der Welt anerkannt wird, lässt sie ihre Verehrer auch in der Welt. Im Gegensatz zur Philosophie ruft das Christentum Menschen aus der Welt heraus, um sie in den Himmel zu führen.
Schließlich ist die Philosophie „nicht nach Christus“. Sie führt zu Spekulation, nie jedoch zu Christus. Aus diesem Grund wird die Philosophie, einmal abgesehen von anderen Erwägungen, von dem wahren Christentum verurteilt, das nämlich durch Glauben geprägt ist, Menschen aus der Welt zieht und zu Christus versammelt.
„Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig“ (Vers 9).
Der Apostel hat uns vor dem Fallstrick gewarnt, durch die Philosophie verführt zu werden. Sofort schließt er die große positive Wahrheit an, die uns davor bewahrt, durch die Leere menschlicher Weisheit zum Irrtum geführt zu werden.
Zuerst wendet er sich Christus zu: „In ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig.“ Anstelle der nebligen Spekulationen der Menschen haben wir Gott vollkommen offenbart in all seiner Fülle in Christus. Es gibt keine einzige Eigenschaft der Gottheit, die in Christus fehlen würde.
Darüber hinaus wohnt die Fülle in Ihm „leibhaftig“. Christus hat einen Leib angenommen und ist im Fleisch gekommen, so dass die Fülle der Gottheit in einer Weise vorgestellt werden konnte, die sogar von dem einfachsten Menschen verstanden werden kann. Es mag den Intellekt eines Riesen nötig machen, die Grundbegriffe zu verstehen, mit denen die Philosophie kämpft, um ihre Spekulationen auszudrücken. Aber einfache Fischer aus Galiläer können die Fülle der Gottheit in Christus sehen und so in Wahrheiten eingehen, die außerhalb des Verständnisses des größten natürlichen Intellekts liegen.